Licht in die Dunkelheit

Von Pfarrer Edwin Dedekind
Evangelische Kirchengemeinde Bendorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor kurzem saß ich in der Seelsorge mit einer Person zusammen und diese erzählte über Probleme, Ängste, Verzweiflung und Not. Meine Gedanken gingen in die Richtung: „Welch eine Dunkelheit!“. Wo gibt es in einem solchen Leben noch Licht oder auch nur einen Lichtblick, der etwas für den Menschen ändert und ihn aus dieser Dunkelheit herausführt? Aus Afrika stammend muss ich mich immer noch an die dunklen Monate in Deutschland gewöhnen. Diese äußerliche Dunkelheit im Winter schien die Lage noch zu untermauern. Aber im gleichen Moment dachte ich über mein Leben nach und darüber, wieso mir eine solche Dunkelheit und Verzweiflung erspart geblieben ist. Ich habe auch viel Dunkles erlebt und hätte ebenso in ein tiefes Loch hineinfallen können. Aber ich weiß es ganz genau: Ich hätte es im Leben nie geschafft, immer wieder Frieden zu finden und alles zu verarbeiten, wenn das eigentliche, das wirkliche Licht der Advents- und Weihnachtszeit nicht in mein Leben hineingeleuchtet hätte. Ich lebe seit meiner Kindheit in einer engen Beziehung zu Gott: Zum Vater, zu Jesus und irgendwann später, als ich mehr von Gott begriffen habe, auch zum Heiligen Geist. Jesus sagt von sich: „Ich bin das Licht der Welt!“ (Johannes 8,12). Ich habe das erfahren: In den schweren Jahren unter dem Apartheidsregime in Südafrika, als mein Vater ermordet wurde und als ich immer wieder Menschen trösten musste, die von der Gewalt in Südafrika betroffen waren. Aber auch hier in Deutschland, wo das Dunkle oft in Beziehungen und durch Krankheit über Menschen einbricht, ist das Licht Jesu mehr denn je nötig und von großer Bedeutung für uns.
Wer sich unserem Herrn gegenüber öffnet, der lässt Licht in seine Seele hinein. Jesus kommt und bringt Heilung, Kraft, Frieden und Freude. Und eigentlich wird es dort erst Weihnachten, wo Menschen eine Erfahrung mit Jesus machen und persönlich erkennen, dass ER das Licht der Welt ist. Eine Frau, die durch den Alphakurs in unserer Gemeinde eine persönliche Beziehung zu Jesus entwickelt hat, bezeugte: „Ja es gibt viele Probleme in meinem Leben. Aber ich fühle mich getragen und ich erlebe jeden Tag die Freude in und durch meinen Herrn.“
Ich wünsche Ihnen eine lichterfüllte und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.