Ein Blick in die „Cloud“

4. Sonntag nach Trinitatis

von Pfarrerin Marina Brilmayer
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

 

Die Sommerferien haben begonnen. Überall wurden Abschiede gefeiert: Im Kindergarten, in der Schule, das Sommerfest auf der Arbeit – überall heißt es „Tschüss! Und alles Gute, bis wir uns wiedersehen!“

Koffer werden gepackt, die letzten Listen abgehakt. Aufregung und Nervosität mischt sich unter die Vorfreude - hab ich alles? Warme Kleidung für kühle Tage? Badesachen für heiße Tage?

Denn ganz egal, wohin man fährt – die große Frage vor dem Urlaub lautet oft: Wie wird das Wetter? Denn das, was vom Himmel kommt, entscheidet mit darüber, wie entspannt oder anstrengend ein Urlaub wird.

Wenn ich den Himmel gucke, dann sehe ich manchmal Wolken – die „Clouds“. Und manchmal denke ich auch an „die“ Cloud.

Eine Konfirmandin sagte nämlich mal: „Gott ist in der Cloud“. Das fand ich eine spannende Vorstellung. Eine Cloud ist ein Speicherort im Internet – überall erreichbar, wenn die Verbindung stimmt.

Und Gott? Ist auch überall erreichbar – wenn unsere Verbindung stimmt. Manchmal gibt es keinen Empfang, aber die Verbindung lässt sich immer irgendwo irgendwann wieder herstellen.

Jesus wurde – um im Bild zu bleiben – irgendwann „hochgeladen“ zum Vater. Aber er ist nicht verschwunden. Im Gegenteil: Er ist jederzeit abrufbar, downloadbar und ansprechbar.

Gott ist da – im Alltag, im Trubel, in der Stille, auf Reisen, in den Bergen, am Meer, zu Hause oder einfach zuhause auf dem Balkon. Gott ist da, wo wir Verbindung zu ihm aufnehmen.

Vielleicht ist das Wichtigste vor dem Urlaub gar nicht, ob du alles eingepackt hast.

Sondern ob du verbunden bist – mit dir selbst, mit den Menschen um dich herum, mit Gott. In der Cloud.