Zu einem würdigen Leben in Deutschland beitragen
Von Pastorin Katrin Püschel
Öffentlichkeitsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni ruft Präses Manfred Rekowski die Gemeinden und Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland unter anderem auf, das vielfältige Engagement der Kirche und ihrer Diakonie für Flüchtlinge öffentlich sichtbar zu machen: „Unsere Kirche versteht sich als Anwalt derer, die auf der Flucht sind und Zuflucht suchen. Wir sollten deshalb an diesem Tag auf vielfältige Weise Aufmerksamkeit für die betroffenen Menschen und ihre Situation schaffen“, schreibt der Präses der rheinischen Kirche in einem Brief an die Gemeinden und Kirchenkreise.
Anwältin, Anwalt sein. Ja, denke ich. Gerne! In der Verbandsgemeinde Vallendar setzen sich auf Initiative der Kirchengemeinden auch Kräfte aus zahlreichen christlichen und gesellschaftlichen Gruppierungen, den Ortsgemeinden und viele Freiwillige für die gut 70 Flüchtlinge und Asylsuchenden aus Syrien, dem Kosovo oder Albanien ein. „Willkommen in Vallendar“, heißt die Devise. Man hoffe, mit verschiedenen Angeboten „ein wenig zu einem würdigen Leben in Deutschland beitragen zu können.“ Die erste Begegnung im evangelischen Pfarrgarten hat mir Mut gemacht: Es gab gedolmetschte Gespräche bei Getränken, Salat und gegrillter Pute. Ehrenamtliche erklärten sich bereit, bei der Orientierung im neuen Umfeld zu helfen. Ansprechpartner für Deutschkurse konnten vermittelt werden, Sportvereine ließen ausrichten, dass Interessierte zum Beispiel einfach so am Handball-Training teilnehmen können. Im „Café International“ gibt’s 14-tägig Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Ende Juni feiern die Kirchengemeinden „Hand in Hand“ ihr 30. Ökumenisches Johannisfest und freuen sich auf ein Wiedersehen mit den oder Kennenlernen der weit gereisten Gäste.
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, sagt Jesus denen, die ihn nicht auf Anhieb erkannt haben (Matthäus 25,35). Heute trägt er wohl Namen wie Yusuf, Kassem oder Maria…