Wo soll man da anfangen ?

Von Pfarrerin Alfried Hopfgartner
Schulpfarrer des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Heute erreichen uns so viel Post und Nachrichten wie noch nie. Morgens versorgt uns das Radio mit News und lauter Werbung auf dem Weg zur Arbeit. Öffnen wir dann unsere Mail finden wir eine Menge unerwüschter Spams und personalisierter Werbung. Und nirgends wird mit erfundenen und gefälschten Nachrichten so sehr gemobbt und manipuliert, wie bei unseren geliebten social networks. Jeder will uns etwas Wichtiges sagen. Jeder hat uns eine Wahrheit zu verkaufen. Jeder will Mitspracherecht bei uns haben. So errreichen uns täglich mehr personalisierte Werbung als persönliche Grüße und Nachrichten von Wert. Das ist nun einmal unser Schwachpunkt: Wir suchen täglich nach Nachrichten und Angeboten die uns Freude, Erfüllung und Halt geben. Bei der täglichen Flut von Stimmen, Bildern und Nachrichten ist es deshalb nicht verwunderlich das mancher von uns die Übersicht verliert und dabei auch die "Gute Nachricht", das Evangelium, aus dem Auge und aus dem Sinn gerät. Wo soll man da anfangen zu suchen? Markus beginnt mit dem ersten Vers seines Evangeliums: Dies ist der Anfang der guten Nachricht, des Evangeliums. Kurz und knapp, in aller Klarheit und ohne Hintergedanken berichtet er dann vom Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu. Was Jesus sagt und tut, so Markus, versöhnt Gott und Mensch, stiftet Frieden und befreit von schlechten Abhängigkeiten und falscher Sicherheit. Hier, bei Jesus, findet Markus Worte die uns Freude, Erfüllung und Halt geben. Jesu Worte mobben und verschleiern nicht, sie schicken uns auf die Suche nach Gott, nach uns selbst und unseren Nächsten. Das ist sehr persönlich, von Gottes Wertschätzung getragen und eine wirklich gute Nachricht. So gesehen beginnt das Evangelium nicht mit dem Moment, an dem Markus seinen Vers schreibt, aber vieleicht in dem Augenblick an dem Sie ihn lesen oder hören und er zu wirken beginnt. Schauen sie doch mal bei Markus rein, oder bei ihrer Kirchengemeinde vor Ort. Denn die "Gute Nachricht", das Evangelium, ist hörbar, lesbar und erlebbar, an jedem Tag unseres Lebens. Das ist doch eine gute Nachricht! Damit kann man doch etwas anfangen! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Wochende.

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