Wiederholungs-Täterinnen und -Täter

Von Pastorin Katrin Püschel
Öffentlichkeitsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Freitagnachmittag. 15:30 Uhr. Das Auto geparkt. Den frisch gebackenen Kuchen mitgenommen. Nur noch ein paar Meter durch den Garten hinter der Kirche. Den Saal aufschließen. Teewasser und Kaffee kochen. Kalte Getränke, Geschirr, Besteck aus Schränken und Schubladen holen, Hand in Hand mit den anderen, die nach und nach eintreffen.

Um 16:00 Uhr öffnet das “Café International“. Manchmal kommen mehr als 30 Kinder, Frauen und Männer. Während des Fastenmonats Ramadan sind es weniger. Sie alle erleben: Du bist hier willkommen! Jede Woche neu. Beim Spielen und Toben, beim klärenden Gespräch über unverständliche Briefe vom Amt, bei der Vermittlung von Säuglingsbekleidung für den neuen Erdenbürger, der Mitte Juni zur Welt kommen soll oder in der Fahrradwerkstatt, wo gespendete Drahtesel selbst wieder fit gemacht werden für den Straßenverkehr.

Ein Team aus katholischen, evangelischen und anderen Wiederholungs-Täterinnen und -Tätern begleitet im inzwischen dritten Jahr Menschen aus vieler Herren Länder – einfühlsam, pragmatisch, wertschätzend.

Mag sein, dass sich einige von ihnen uralte biblische Worte zu Herzen genommen haben:

„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ (3. Mose 19)

Völkerverständigung. Foto: Diakon Sebastian Wagner.