Wie wichtig sind Beziehungen?
Von Pfarrer Edwin Dedekind
Evangelische Kirchengemeinde Bendorf
Es ist immer wieder traurig zu sehen, wie viele Menschen an zerstörten Beziehungen leiden: Freundschaften, die auseinander gehen, Familienmitglieder, die nichts mehr miteinander zu tun haben, oder Menschen, die einfach keine Freunde mehr haben. In den letzten Monaten unseres eingeschränkten Lebens, während dieser Pandemie, ist es noch wichtiger geworden, Beziehungen zu pflegen.
Beziehungen können sehr leicht auseinandergerissen werden, denn wir Menschen sind verletzlich.
In der Jahreslosung für 2021 heißt es: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36). Wir können den anderen nicht ändern, aber wir können uns von Gott verändern lassen. Darum geht es in unserem Glauben!
Wir brauchen auch nicht alles allein zu bewältigen und zu meistern. Auch in Beziehungen sollten wir uns durch diese Worte Jesu Christi und seinen Heiligen Geist leiten lassen. Er ist barmherzig! Er will eine tiefe und gute Beziehung zu uns pflegen und ermöglicht sie. Diese lebendige Beziehung zu Gott hilft uns auch im Umgang mit Familie und Freunden, Arbeitskollegen und Nachbarn. Wenn wir die Barmherzigkeit des Vaters annehmen und erfahren, können wir auch dem anderen gegenüber barmherzig sein.
Unser Leben wird häufig von dem bestimmt, was ICH will, was für MICH gut ist und was MIR Spaß macht. Wenn wir dies immer in den Mittelpunkt stellen, werden Beziehungen zerstört. Wer eine Beziehung pflegt, muss auch einmal an der Beziehung leiden und etwas investieren, und das ist nicht immer einfach. Natürlich gibt es auch Beziehungen, die uns auf Dauer schaden und dann ist es oft besser, sich zurückzuziehen. Nur vielleicht tun wir es manchmal zu schnell?!
Barmherzig sein heißt treu zu sein, zu vergeben und wieder aufeinander zuzugehen. Wer mit Gott lebt, bekommt auch die Weisheit und Kraft in Beziehungen barmherzig zu handeln. Christus ermutigt uns dazu: Seid barmherzig!