Wie können wir Sie erreichen?

Von Pfarrerin Marina Brilmayer, Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

Von Pfarrerin Marina Brilmayer,
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

Sind Sie eher der Schaukastentyp oder die Zeitungsleserin, haben Sie einen Instagram-Account oder freuen Sie sich über den Gemeindebrief per Post? Es gibt viele Möglichkeiten zu erfahren, wann und wo kirchliche Veranstaltungen und Gottesdienste stattfinden – theoretisch. Immer wieder nehme ich jedoch wahr: Das mit der Sichtbarkeit, das haben wir irgendwie nicht so gut drauf. Dazu kommen Schwierigkeiten, z.B. dass Gottesdienste einfach nicht mehr in der RZ veröffentlicht und Gelder und Personal gestrichen werden. Gemeinsam mit vielen Anderen – und ja, manchmal drehen wir uns im Kreis – sammeln wir Ideen, wie wir unseren Glauben stärker in der Öffentlichkeit positionieren können und wie Kirche eigentlich eine Zukunft haben kann.

Ähnliche Gedanken hatten damals auch Petrus und Paulus, die in unterschiedlichen Regionen in den 40er und 50er Jahren nach Christi Geburt unterwegs waren: Wie kann unser Glauben eine Zukunft haben? Ihre Methode war das Erzählen. Sie berichteten überall, wo sie hinkamen, was sie erlebt hatten – Gott ist ein Gott, der hilft! – sie erzählten von der Hoffnung, die sie gefunden, und von der Liebe und dem Trost, die sie erfahren hatten. Und so wurden es immer mehr Menschen, die sich davon bewegen ließen.

Ich bin auch gern unterwegs und ja, ich erzähl auch gern von Gott. Gott ist ein Gott, der hilft! Würde ich aber heute durch die Fußgängerzone laufen und Ihnen davon erzählen, würden Sie mich einfach nur irritiert angucken. Die Methode „Ich erzähl mal davon“ reicht heute nicht mehr. Es braucht andere Mittel und Ressourcen, um Sie zu erreichen. So vielschichtig heute die Medien sind – zum Lesen, zum Hören, zum „Touchen“, draußen, drinnen – so muss auch unsere Öffentlichkeitsarbeit sein. Wir brauchen Geschichten, die man lesen und hören kann, Werbung zum Anfassen, für draußen und drinnen. Wir müssen mehrgleisig fahren und nicht eindimensional denken. Und jetzt frag ich Sie: Wie kann Kirche eine Zukunft haben – und wie können wir SIE erreichen?

 

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