Wer aufbricht, der kann hoffen

5. Sonntag nach Trinitatis

Von Pfarrerin Nannette Fengler
an der JVA Koblenz und BBS Boppard

In diesen Tagen geht für viele junge Menschen ein wichtiger Abschnitt ihres Lebens zu Ende: Die Schule. Die Abiturprüfungen sind in Rheinland-Pfalz längst vorbei und auch alle anderen Schulabschlüsse nähern sich dem Ende. Damit beginnt für viele Jugendliche eine Zeit des Neuanfangs und des Aufbruchs. Noch feiert man mit ehemaligen Mitschüler*innen die überstandene Prüfung, aber schon steht die Frage im Raum: Und was kommt nun? Klar ist nur, dass jetzt ein neuer Abschnitt im Leben beginnt. Dieser Neustart löst verschiedene Gefühle aus, je nach Persönlichkeit und Temperament. Zum einen kann man nun endlich sein eigenes Leben führen, sich vom Elternhaus loslösen, auf eigenen Füßen stehen und die Welt entdecken. Man kann und muss eigene Entscheidungen treffen. Zum anderen bedeutet das aber auch, dass die Jugendlichen etwas zurücklassen müssen, das Elternhaus, Freunde, vertraute Menschen bleiben hier oder gehen woanders hin. Dazu die Zweifel: Werde ich das Alles schaffen, kann ich eigenverantwortlich mein weiteres Leben gut gestalten?

Auch die Bibel ist voll von Aufbruchsgeschichten: Abraham verlässt sein Land, das Volk Israel zieht aus Ägypten aus…Über dem Aufbruch steht der Zuspruch und Segen Gottes, der uns bei dem Weg in das unentdeckte Land der Zukunft begleitet. So steht es auch in einem Lied aus dem ev. Gesangbuch: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt/Er selbst kommt uns entgegen, die Zukunft ist sein Land/ Wer aufbricht, der kann hoffen, in Zeit und Ewigkeit./Die Tore stehen offen, das Land ist hell und weit.

 

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