Was meinen Glauben stärkt

Von Thomas Jocks, Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Vallendar

Von Thomas Jocks
Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Vallendar

Seit Kindertagen denke ich bei dem Wort „Stärkung“ an ein Fruchtsaftgetränk. Auf dem Etikett blickt mich ein fröhliches blondes Mädchen mit Kopftuch und rundlich-roten Wangen an. Stärkung – das klingt für mich nach „aufpäppeln“ und auch ein wenig nach „Zaubertrank“.

Ob es ein solches Elixier auch für den Glauben gibt? Nach einiger Überlegung komme ich zu dem Schluss, dass für mich so ein Wundermittel wirklich existiert. Doch ist es weder Speise noch Trank. Ich meine die Musik. Ein Kosmos, der unzählige Genüsse bietet – weltliche und solche, die dem Glauben entspringen. Einem Chorbegeisterten wie mir kommen Bachs ergreifende Passionen in den Sinn, die Messen Mozarts und Schuberts, die genialen Oratorien Mendelssohns oder Bruckners bewegende Chormusik. Musikalische Quellen des Glaubens.

Und immer sind da die Lieder Paul Gerhardts, der gegen die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges und eigenes Leid mit einer Gotteszuversicht ansingt, dass es einen stets aufs Neue anrührt. „Wer singt, betet doppelt!“, soll Augustinus einmal gesagt haben. Da könnte etwas dran sein.

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