Was gibt uns Hoffnung?

Von Prädikant Dr. Andreas Metzing, Koblenz

Endlich werden die Tage wieder länger – Anfang Februar merkt man schon deutlich, dass es morgens wieder früher hell wird. Zwar ist es noch kalt, aber der Winter ist doch unverkennbar auf dem Rückzug. Gestern, am 2. Februar, ist mit dem Fest Maria Lichtmess – in der evangelischen Kirche heißt es Darstellung des Herrn – die Weihnachtszeit endgültig zu Ende gegangen. Jetzt kommen die bunten und fröhlichen Karnevalstage, und dann dauert es nicht mehr lange, bis im Garten wieder das erste Grün sprießt und es in der Natur sichtbar und spürbar bergauf geht.

Wie schön wäre es da doch, wenn mit der kalten und dunklen Jahreszeit auch all unsere kleinen und großen Sorgen einfach dahinschwinden könnten! Aber so ist es leider nicht. Energieknappheit, Inflation, Klimawandel, Ukrainekrieg, Corona … Die Sorgenthemen des letzten Winters werden uns auch weiterhin begleiten, ob uns das passt oder nicht.

Viele Menschen fragen sich: Was kommt da noch alles auf uns zu? Und wie soll man mit dieser Unsicherheit umgehen? Etwa mit der Kraft positiven Denkens? Indem man trotz aller Schwierigkeiten an einen guten Ausgang glaubt, auch wenn die Rahmenbedingungen „höchst herausfordernd“ sind, wie es vor ein paar Wochen in einer Neujahrsansprache hieß?

Ich glaube, dass wir Lösungen und Antworten auf unsere vielen Fragen in letzter Konsequenz nicht in uns selbst finden können. Was unserem Leben wirklich Grund und Halt gibt, das ist vielmehr das Vertrauen in Gottes liebende Zuwendung und seine Nähe zu uns Menschen, die in Jesus Christus Gestalt angenommen hat.

Dieses Vertrauen in Gottes Liebe kann zu einer Quelle werden, aus der dann tatsächlich die Kraft eines richtig verstandenen positiven Denkens entspringt. Oder auch die Energie, selbst aktiv zu werden und gemeinsam mit vielen anderen Menschen auf eine bessere, intaktere, gerechtere und friedlichere Welt hinzuarbeiten. Wenn wir uns aus dieser Quelle stärken lassen, dann muss uns vor den Herausforderungen der Zukunft nicht bange sein.

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