Was für ein Vertrauen

Von Ute Lohmann, Pfarrerin an der BBS Wirtschaft Koblenz

Von Ute Lohmann,
Pfarrerin an der BBS Wirtschaft Koblenz

So lautet das Motto des Kirchentages, der im Moment in Dortmund stattfindet. (2. Könige 18,19)
Was für ein Vertrauen, wenn das meine Schülerinnen hören, dann sagen diese spontan: Ich vertraue nur meiner Mutter / meinem Vater / meinem Freund. Die meinen es gut mit mir, da brauche ich keine Angst haben. Wenn das ihre Erfahrung ist, dann haben sie eine gute Lebensgrundlage.
Was für ein Vertrauen, wenn ein Schüler mit der Bitte kommt: Kann ich Sie mal kurz sprechen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Sie können mir bestimmt helfen. Wenn dann der Gesprächspartner sich ganz auf das Gespräch einlässt, dann wird die Hoffnung auf einen Weg raus aus dem jetzigen Problem erfüllt.
Was für ein Vertrauen, wenn die Patientin zum Arzt kommt: Gibt es noch Hoffnung für mich? Wenn dann die Ärztin ehrlich sagt, wie es ist. Perspektiven eröffnet und Wege aufzeigt und die Patientin so befähigt wird, eine gute Entscheidung für sich selbst zu treffen.
Was für ein Vertrauen, wenn fremde Menschen sich nicht nur in Dortmund begegnen, erzählen, was sie so umtreibt, sie Antworten im Gespräch auf Fragen finden, Neues kennen lernen, sich bestätigt fühlen, ihre Ängste teilen und tragen und wieder auseinander gehen im Vertrauen darauf, dass es gut weiter geht.
Was für ein Vertrauen, wenn ich Gott in mein Leben lasse, weil ich spüre, dass es mehr gibt, als das, was ich gerade sehe, höre, erkenne, spüre, schmecke und denke. Wenn ich auf Gott vertrauen kann, dann stelle ich mein Leben in einen anderen Rahmen: Ich weiß, dass Aufgaben gerade in unserer Stadt, in unserem Land und in jedem einzelnen Leben bewältigt werden wollen. Vielen Herausforderungen müssen wir uns gesellschaftlich, beruflich und privat stellen. Da ist nichts einfach und die Erfüllung der Aufgaben wird auch sehr unterschiedlich ausfallen. Aber im Vertrauen auf Gott kann ich eine Stärke finden, die mich trägt bei den Anforderungen des Lebens, ohne die Ängste, Zweifel und die Sehnsucht nach einer guten Zukunft auszusparen.
Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast? Ermutigend. Zuversichtlich. Staunend. Fröhlich. Widerständig.

Mittwoch, 19., bis Sonntag, 23. Juni 2019
www.kirchentag.de

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