Warum greift Gott nicht ein?

Von Pfarrer Edwin Dedekind, Evangelische Kirchengemeinde Bendorf

Von Herrn Pfarrer Edwin Dedekind
Evangelische Kirchengemeinde Bendorf

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

hinter uns liegen zwei Jahre, die nicht spurlos an uns vorüber gegangen sind: Corona, Fluten, sonstige Naturkatastrophen, und nun auch noch Krieg in Europa. Wieso greift Gott nicht ein und hilft? Diese Frage werden wir, wenn wir ehrlich und wahrhaftig bleiben wollen, oft nicht beantworten können. Vieles von dem, wie Gott handelt, bleibt uns verborgen. Aus der Bibel wissen wir, dass ER die Macht hat einzugreifen und alles tun und ändern kann. Trotzdem werden manche unserer Erwartungen von IHM nicht in der Weise erfüllt, wie wir es uns wünschen. Doch ER verspricht, dass ER uns mit seinem Geist, mit seiner Gegenwart und Kraft füllt, wenn wir uns IHM zuwenden. Dies haben wir an Pfingsten gefeiert. „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen“ (Sacharja 4,6). ER will in und durch Menschen wirken, die es zulassen. „Dein Wille geschehe“, wie wir auch im Vaterunser beten. ER zwingt keinen, sondern lädt ein. Gott lässt uns immer die Freiheit der Entscheidung. Aber der Geist Gottes wirkt in unseren Herzen, wenn wir uns IHM öffnen. Dann ist ER immer bei uns und will durch uns seine Liebe und Hoffnung in die Welt bringen – „nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist!“ Dies können, dürfen und sollen wir erfahren. Gottes Geist möchte uns in unserem Erleben, Denken und Handeln leiten: Wie wunderbar ist es, dass sich so viele für Flüchtlinge aus der Ukraine einsetzen, ihre Häuser und Wohnungen geöffnet und sie aufgenommen haben. Auch in unserer Kirchengemeinde helfen und kümmern sich Menschen um die, die in Not sind. Wo Gott wirkt, geschieht es oft im Verborgenen, in den Herzen von Menschen, die offen dafür sind. Und wenn wir genau hinschauen, können wir jeden Tag viele Spuren vom Wirken Gottes erkennen.

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