Vom Wert des Menschen

Von Pfarrin Stefanie Martin
Schulpfarrerin an der BBS, Julius-Wegeler-Schule in Koblenz

Manches kann ganz schön kompliziert sein, im Leben wie im Glauben. Gut, dass es Geschichten gibt, die das Schwere einfach zu verstehen machen. So wie hier, wo es um den Wert des Menschen geht. 

Ein bekannter Coach startet sein Seminar, indem er einen 20 Euro Schein hoch hielt. In dem Raum sassen etwa 200 Leute. Er fragte: "Wer will diesen Schein haben?" Alle Hände gingen hoch.

Der Coach zerknitterte den Schein in seiner Hand. Dann fragte er: "Will ihn immer noch einer haben?" Alle Hände blieben oben. 

"Und was ist, wenn ich das hier tue?" fragte der Coach. Er warf den Geldschein zu Boden trat darauf und rieb den Schein über den dreckigen Untergrund. Er hob den völlig zerknautschten und schmutzigen Schein auf. "Wer möchte diesen Schein jetzt noch haben?" fragte der Coach in die Menge. Es waren immer noch alle Arme in der Luft.

Dann sagte der Coach: Liebe Freunde, wir haben gerade eine sehr wertvolle Lektion gelernt. Was auch immer mit dem Geldschein geschah, ihr wolltet ihn haben, weil er nie seinen Wert verloren hat. Er ist immer noch und stets 20 Euro wert. 

Es passiert oft in unserem Leben, dass wir abgestossen, zerknittert, zu Boden geworfen und in den Dreck geschmissen werden. Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben, die wir alle kennen, aus dem eigenen Leben oder aus dem Leben von Anderen. Dann fühlen wir uns, als ob wir wertlos wären. 

Aber egal was passiert ist oder passieren wird, Du wirst niemals an Wert verlieren. Schmutzig oder sauber, zerknittert oder oder fein gebügelt, Du bist immer noch unbezahlbar. Der Wert des Lebens wird nicht durch das bewertet, was wir tun, oder wen wir kennen, oder wie wir aussehen. Sondern dadurch, wer Du bist. Und Du bist etwas Besonderes und wertvoll. Gott sei Dank.