Verrückt

Von Militärdekanin Anne Peters-Rahn, Koblenz

Von Militärdekanin Anne Peters-Rahn, Koblenz

Pfingsten. Freie Tage, hoffentlich Sonne, vielleicht eine kleine Reise. Noch etwas? Stimmt, da war noch was mit Gott und dem Heiligem Geist. Schwer zu erklären. In heutiger Zeit an Gott zu glauben ist generell nicht einfach. Tatsächlich war es das nie! Und zunehmend mehr Menschen erscheint es verzichtbar. Dann auch noch der „Heilige Geist“, um den es Pfingsten geht. Irgendwie auch Gott. Von Kindheit an lernen wir zu fragen, um zu verstehen. Die Sache mit dem Heiligen Geist ist nicht zu verstehen. Vielleicht ist es alter Ballast und es wäre leichter, sich davon zu trennen. Aber der Heilige Geist ist zählebig und überdauert offenbar alles Nichtbegreifen. Das Neue Testament erzählt von ihm. Es erzählt eine Geschichte, die mit dem Verstand nicht zu fassen, deshalb aber nicht unvernünftig ist. So wenig es unvernünftig ist, Freundschaften zu pflegen, jemanden zu lieben, uns um einander zu sorgen. Und so wenig es unvernünftig ist, mit dem Wind zu rechnen, den wir nicht sehen und greifen können.

Pfingsten passiert etwas ebenso Verrücktes wie Ermutigendes: Menschen verstehen sich, obwohl sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Das ist wirklich erstaunlich, denn oft verstehen wir einander nicht, obwohl wir die gleiche Sprache sprechen. Die Pfingstgeschichte zeigt: Vieles ist möglich. Und Verstehen passiert nicht allein im Kopf. Mit Neugier und Interesse, Anteilnahme und dem Wechsel der Blickrichtung lässt sich vieles verstehen, was uns zunächst fremd ist. Das Geschehen zu Pfingsten in Jerusalem wird oft als Wunder bezeichnet. Ich denke, das trifft es! Wunder sind ja Ereignisse, in denen Menschen Gott am Werk erleben. Man muss ihm allerdings die Gelegenheit dazu geben.

 

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