Stern über Bethlehem, schein auch zu Haus!

Pfarrer Burkhard Leh

Von Pfarrer Burkhard Leh
Evangelische Studierendengemeinde Koblenz

Bis zum 2. Februar konnten wir das bei mir zuhause singen. Zu Beginn der Adventszeit hatten wir den Herrnhuter Stern aus dem Keller geholt und ihn im Wohnzimmer aufgehängt. Dort hat er mir zwei Monate lang die Weihnachtsgeschichte erzählt, ohne Worte, einfach mit seinem hellen Schein. Mit ihm hatte ich mich in Vorfreude wie die heiligen drei Könige auf den Weg nach Bethlehem zum Heiligen Abend gemacht. Und er ließ in mir die Weihnachtsgeschichte nachleuchten, 40 Tage lang bis zu Maria Lichtmess.

Ein kaum noch begangenes Fest im Kirchenjahr, mir als Kind einer evangelischen Freikirche war es früher völlig unbekannt, später dann skeptisch beäugt als eines der vielen Marienfeste. Eine Kirchenmusikerin hat es mir näher gebracht; sie lud an diesem Tag immer zu einem musikalischen Festabend ein: Abschied von der Krippe. Da haben wir dann noch einmal die schönen Weihnachtslieder gesungen, und am Ende des Tages war Weinachten endgültig vorbei, bis zum nächsten Mal.

Leider, oder? Beim Einpacken des Herrnhuter Sterns fiel mir das moderne Weihnachtslied „Stern über Bethlehem“ ein, in Schulgottesdiensten immer wieder von den Kindern gewünscht. Ich habe es mit ihnen gesungen, jede Woche eine Strophe mehr. Und am Ende auch den letzten Satz: Schein auch zu Haus! Denn das erscheint mir immer dringlicher zu werden, die Weihnachtsbotschaft ist viel zu gewichtig, um für die nächsten Monate im Keller verpackt herum zu liegen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden bei den Menschen, die Gott liebt.“ Damit fängt offenbar alles an, dass ich nicht selber an der ersten Stelle stehen muss, weil dieser Platz schon vergeben ist, für Gott, er soll geehrt werden. Und in der zweiten Reihe haben dann alle miteinander einen Platz, in Frieden.

Ihr Pfarrer Burkhard Leh

Foto: Pixabay.com

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