Spaziere im Paradiesgarten

Von Pfarrerin Ute Lohmann
an der BBS Wirtschaft Koblenz

Es ist Sommer, viele Menschen haben Urlaub und Ferien, sie genießen die Sonne und viele gehen in einem Garten spazieren. Planungen für die nächste BUGA 2031 laufen und mir ist die BUGA 2011 mit ihrem Paradiesgarten, der heute noch existiert, gut in Erinnerung. Ja, aus dem Paradiesgarten kommen wir, so die Vorstellung aus dem Schöpfungsbericht, ein Garten, der reich an Bäumen, Pflanzen und Wasser war. Den Garten haben wir allerdings verspielt, der Cherub mit Flammenschwert versperrt den Eingang. Aber Gärten sind den Menschen wichtig geblieben, sie legen Schlossgärten, Schulgärten, Steingärten, Obstgärten … an. Aber Gärten machen Arbeit: Es wird gesät, es werden Disteln und Dornen entfernt, es wird gegraben, steinige Erde erschwert alles, es wird geerntet. Manches wächst nicht, manches viel langsamer als gedacht, manches verschwindet einfach, überraschend geht doch noch eine Saat auf, mit der man nicht mehr gerechnet hat. Am Ende des Jahres schaut man gerne auf eine gelungene Gartenzeit zurück. Wir Menschen, unsere Seelen, gleichen einem Garten, in dem das Wachsen gelingt, wenn eine Harmonie entsteht, zwischen dem, was dort ursprünglich von Gott angelegt ist, dem was durch menschliches Wollen und Tun z.B. in der Schule, bei der Arbeit, zu Hause, im Freundes- und Familienkreis gestaltet wurde und dem was Gott als Segen dazugibt. So sprach schon der Prophet Jesaja: „so lange bis über uns ausgegossen wird der Geist aus der Höhe. Dann wird die Wüste zum fruchtbaren Lande und das fruchtbare Land wie Wald geachtet werden. 16Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit im fruchtbaren Lande.“ (Jes 32,15f) Wenn der Geist Gottes ausgegossen wird, dann wird die Saat aufgehen, dann werden wir die Erträge bei uns Menschen sehen. Dann können wir sagen: Unser aller Mühe und Arbeit hat sich gelohnt und wird belohnt, fruchtbare Landschaften, strahlende Menschen sind zu sehen. Mit dem Geist Gottes wissen wir, wir sind nicht auf uns alleine gestellt, wenn wir säen, ackern, ernten und keltern, sondern Gottes Geist hilft uns. Wenn wir mit Gottes Geist leben und handeln, dann werden wir weitere Früchte bringen und noch mehr ernten: Dann soll es friedlich unter den Menschen zugehen – wir leben alle mit dem Ziel, dass Löwen und Lämmer miteinander liegen; dann soll es gerecht unter den Menschen zugehen – dafür sind die Propheten und ist Jesus eingetreten; dann können wir sicher leben und auf den Paradiesgarten hoffen, dessen Türen wieder aufgeschlossen werden, wie es in einem Weihnachtslied (eg Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich) heißt: „Heut schließt er wieder auf die Tür / zum schönen Paradeis; der Cherub steht nicht mehr dafür / Gott sei Lob, Ehr und Preis.“ 

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