„Sonne im Herzen“
Von Pfarrer Manfried Rademacher
Evangelische Kirchengemeinde Weißenthurm
„Sonne im Herzen“ wünsche ich Ihnen. Viele genießen jetzt Sonne im Süden. Sie haben Urlaub. Sie sind verreist.
Sie aber sind daheim. Vielleicht müssen Sie sogar nach dem Wochenende arbeiten. Sie sind nicht verreist.
Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht. Mögen Sie sich wohl fühlen. Mögen Sie spüren: „Es geht mir von Herzen gut. Es scheint mir die „Sonne im Herzen“.
Aber mancher spürt: „Für mich scheint jetzt die Sonne nur äußerlich. In mir ist es dunkel. Ich bin problembeladen, traurig, habe Kummer“. So geht’s manchem Flüchtling, der zu uns gekommen ist. So geht’s manchem Kranken, der nach Heilung sucht. So geht’s manchem Gefangenen, der sich nach Freiheit sehnt. Mancher spürt: „Für mich scheint die Sonne jetzt nur äußerlich. In mir ist es dunkel und voller Kummer“.
Dagegen lege ich den Bibelvers aus „Denn er (Gott) sieht uns ins Herz und kennt unsere geheimsten Gedanken“[1]. Der biblische König David sagte ihn einst Salomo, als er ihm die Pläne für eine Tempelanlage übergab. Er übertrug ihm dabei eine große Aufgabe. Die konnte ihn leicht überlasten. Die konnte ihm Kummer bereiten.
Wenn ich Kummer habe, dann kann ich das nicht immer nach außen zeigen. Dann brauche ich jemanden, der mir ins Herz sieht. Dann brauche ich den liebevollen Freund, den verständnisvollen Mitmenschen. Dann brauche ich auch das Gebet um den Segen Gottes für mich selber. All das tut mir gut. Es entlastet meine Seele.
Was entlastet Ihre Seele?
Schauen Sie immer wieder nach dem, was Ihre Seele entlastet. Vielleicht ist es der gute Freund, ein bischen Ruhe, der ausgedehnte Schlaf. Erweitern Sie diese Liste. Schauen Sie immer wieder nach dem, was Ihre Seele entlastet.
Dann spüren Sie immer wieder „Sonne im Herzen“.
[1] 1Chr28,9c