Sommer. Ferien. Segen.
8. Sonntag nach Trinitatis
Von Sven J. Dreiser
evangelischer Pfarrer i. R. aus Rieden
Gott, der dir nahe ist, segne deine Vorfreude auf glückliche Tage. In der Heimat oder in der Ferne. Allein oder gemeinsam. Gott segne deine Schritte ins Weite, während du dir den sanften Wind am Meer um die Nase streicheln lässt. Gott segne deinen Aufstieg zum Gipfelkreuz der Berge, wo der Sonnenaufgang dich begrüßt und alles in ein goldenes Licht taucht. Hier wirst du still und bewunderst Gottes großartige Schöpfung. Alles ist gut.
Gott bewahre deine Seele vor der Unruhe deines Alltags. Er lasse dich zur Ruhe kommen, während du einfach nur im gegenwärtigen Augenblick anwesend bist. Beim Lesen eines spannenden Buches. Beim Zuhören der Konzerte der Vogelschar. Alles ist Geschenk. Du musst jetzt nichts leisten. Du brauchst dich nicht anzustrengen. Einfach nur da sein.
Gott, der dir nahe ist, gebe dir wieder Kraft für deine Vorhaben und Gedanken. Er schenke dir Antworten auf deine Fragen. Gott stärke dein Zutrauen, damit du mutig die nächsten Schritte und klärenden Gespräche angehen kannst. Nach den Ferien. Alles zu seiner Zeit.
Gott, der dir nahe ist, wecke in dir Dankbarkeit für die Wunder seiner Schöpfung. Für das Kleine und das Große. Auch für die Menschen, die dir den Rücken stärken, die mit dir fröhlich glauben und feiern und mit dir schweigen können, wenn dafür die Zeit ist. Gott wecke in dir auch Dankbarkeit für deine eigenen Begabungen und Möglichkeiten zu leben, zu lieben, zu hoffen und zu handeln.
Gott, der dir nahe ist, segne dich mit einer tiefen Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung in deinem Leben und in der Welt, die aus den Fugen geraten ist. Er will heil machen, was zerbrochen ist. Gib diesem Frieden Raum in deiner Mitte. Gott, der dir nahe ist, segne dein wieder-nach-Hause-kommen. Dein Aufatmen. Und deine behutsamen Schritte zurück in deinen Alltag.
Das Leben heißt dich auch hier wieder willkommen.