Schon wieder Apokalypse?

Von Pfarrerin Nannette Fengler
JVA Koblenz und BBS Boppard

 

Ich habe letzte Woche den Film „Oppenheimer“ gesehen, in dem erzählt wird, wie Oppenheimer mit seinem Team die erste Atombombe entwickelt und getestet hat. Also ein Film, bei dem man sich hinterher fragt, wieso Menschen ihre Intelligenz und Schaffenskraft darauf verwenden, eine so schreckliche Waffe zu bauen. Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern, wo es in der Schule Übungen für den ABC-Alarm gab, bei denen man im Fall eines Atombombenabwurfs unter den Tisch kriechen sollte mit einem Buch über dem Kopf. Natürlich kannten wir alle die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki, und allen war klar, dass im Fall eines Atomkrieges auch kein Buch über dem Kopf mehr hilft. Was mich momentan irritiert, ist der inflationäre Gebrauch des Wortes „Apokalypse“.  Von Corona bis zum Klimawandel: Eine Apokalypse.  Der Klimawandel ist eine ernstzunehmende Krise in der heutigen Zeit. Aber trotzdem werde ich nicht, wie von einer führenden Klimaaktivistin gefordert „in Panik“ verfallen, denn das hat bislang bei keiner Krise, egal ob im kalten Krieg oder danach, weitergeholfen. Was bei dem häufigen Gebrauch des Wortes „Apokalypse“ leider meistens weggelassen wird, ist der Gedanke der Hoffnung, der mit diesem Wort eigentlich verbunden war. Ich glaube, dass Gott den Menschen ausgewählt hat, die Erde für ihn zu verwalten, weil der Mensch zum Glück seine Schaffenskraft nicht nur für zerstörerische Dinge wie die Atombombe benutzt, sondern auch zur Bewahrung der Erde. Dies habe ich selbst schon erleben können bei der Bekämpfung des Ozonlochs (auch damals: Apokalypse, wir werden alle an Hautkrebs sterben!). Daher schließe ich in Abwandlung eines Songs aus dem Zeitalter der Atombomben:

„I don´ t believe  we `re on the eve of destruction“

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