Schöpfungszeit

Von Dorothee Frölich
Schulreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Schöpfungszeit, so heißt ein alljährlich am 1. September beginnendes 5-wöchiges ökumenisches Projekt. Aber was ist das? Schöpfungszeit- wie Weihnachtszeit oder Ferienzeit? Weil ich nach den Ferien, dem Urlaub wieder aus dem Vollen schöpfen kann und nicht mehr erschöpft bin? Schöpfungszeit ist Zeit für die erschöpfte Schöpfung, unser aller und mein eigener Beitrag zu zukunftsfähigen Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung. Dazu fällt mir folgendes ein:

Schöpfungszeit, Zeit, um die Schönheit der Schöpfung zu entdecken, umsonst und- jeden Tag wieder.

Schöpfungszeit, um das Leid der Erde an mich heranzulassen. 150 Arten sterben aus, Urwälder werden gerodet, Meere mit Plastik zugemüllt- jeden Tag wieder.

Schöpfungszeit als Zeit, in der sich grundlegend etwas ändert; anders einkaufen, verreisen, essen, leben. Die Klimakrise löst sich nicht von allein und auch nicht nur politisch oder technisch, ich muss meinen Teil dazu beizusteuern- jeden Tag wieder.

Schöpfungszeit um wieder hoffen zu lernen, zu vertrauen, dass Gott die ganze Welt in seiner Hand hält. Das bewahrt mich davor, mich selbst zu überfordern. Oder mit den Worten Thorsten Latzels (Präses der Ev. Kirche im Rheinland): „Finde dich nicht ab mit der Zerstörung der Schöpfung. Tue, was in deiner Kraft steht. Und rechne mit Gott.“- Jeden Tag wieder.

Schöpfungszeit als Anlass zu konkretem Handeln, wann, wenn nicht jetzt? Was ist meine Aufgabe? Was kann ich (alleine) ändern? Wenn andere vom Untergang reden, pflanze einen Apfelbaum, soll Martin Luther gesagt haben. Schöpfungszeit, lassen Sie uns Apfelbäumchen pflanzen und darauf vertrauen- so Gott will-, dass unsere Kinder und Enkel die Äpfel ernten werden.

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