Schauen.Lieben.Handeln

von Pfarrer i. R. Sven Dreiser, Rieden

Unsere Blicke im Advent sind längst auf das Kind in der Krippe gerichtet und in manchen Wohnungen sind Weihnachtsbaum und Stall ja jetzt schon aufgebaut. Im Mittelpunkt ein Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Die glücklichen Eltern in seiner Nähe. Die armen Hirten und die Weisen aus dem Morgenland kommen dieses Kind freudig besuchen. König Herodes aber fühlt sich bedroht und lässt aus Angst vor einem Konkurrenten die Erstgeborenen in seinem Reich töten. Aber da ist Jesus mit seinen Eltern schon längst auf der Flucht. Auch diese getöteten Kinder kommen in der Weihnachtszeit in den Blick.

Genauso wie die grausam ermordeten Babys und Kinder, die beim Terror-Angriff der Hamas ihr unschuldiges Leben verloren haben. Oder die im Ukrainekrieg verschleppten Kinder. Der weihnachtliche Blick fällt auf die Kinder und Jugendlichen, die in den Kirchen, im Sport und in ihren Familien Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind. Die immer noch zu wenig beachtet und gehört werden. Der weihnachtliche Blick schaut die Kinder an, die auch in unserem reichen Land in Armut leben. Die kein unbeschwertes Leben haben. Nicht selten sind Scham und Angst ihre täglichen Begleiter.

An Weihnachten stehen alle Kinder im Mittelpunkt, weil sie in dem Gotteskind Jesus einen zuverlässigen Verbündeten haben. Wer mit einem weihnachtlichen Blick auf die Kinder schaut, tritt mit einem liebenden Herzen ihrer inneren und äußeren Not entgegen. Der deckt Depression und Angst auf. Der engagiert sich für Gerechtigkeit und therapeutische Hilfe. Der setzt sich dafür ein, dass unsere verwundeten Kinder tatsächliche Schutzräume in unserer Gesellschaft finden. Wo sie vor allem eines wieder lernen: Vertrauen.

„Fürchtet Euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren!“

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