„Schön ist es auf der Welt zu sein.“
Von Rolf Stahl
Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz
Anita und Roy Black sangen diesen Sommerhit. Vor fünfzig Jahren kam er auf den Markt. Für viele wurde ein Ohrwurm daraus. Mir fällt er am Ende der rheinland-pfälzischen Schulferien ein. Das liegt am Anfang des Songtextes. Roy Black beginnt: „Das Beste am ganzen Tag, das sind die Pausen.“ Anita bestätigt „Das ist schon immer in der Schule so.“ Eine nachvollziehbare und vorausschauende Erfahrung. Pausen sind nicht nur wichtig. Sie sind das Beste am ganzen Tag. In der Schule wird in der Regel automatisch für Pausen gesorgt. Eine schrille Klingel oder ein harmonischerer Pausengong markiert Anfang und Ende des kostbaren Zeitraums. Dieser regelmäßige Ablauf im Schulalltag übt etwas Wesentliches ein. Pausen sind nicht nur das Beste am ganzen Tag. Sie sind wichtig für uns. Wir brauchen sie fürs Leben. Pausenkultur ist ein wichtiger Lernstoff. Pausen gelingen oft nicht einfach von selbst. Sie kommen leicht zu kurz im Alltag. Es gibt immer Anlässe genug, sie nicht zu machen oder auch anderen nicht zu gönnen. Das ist nicht gut. Es tut auch nicht gut. Wir brauchen Pausen, um uns zu erholen, abzuschalten, auf andere Gedanken zu kommen, allein oder in Gesellschaft. Regelmäßige Unterbrechungen des Alltags sind nie vertane Zeit. Auf besondere Weise sind sie heilige Zeiten. Zeiträume, die Gott seinen Geschöpfen öffnet, frei hält und anvertraut. Sie lassen hinausblicken über das, was gerade ist. Nach den Schulferien ist in den Schulen für geregelte Pausen gesorgt. Von diesem Beispiel selbstverständlicher Pausenkultur können alle lernen, auch die, die nicht mehr in die Schule gehen.