Osterzeitsonntagsspaziergang
Von Pfarrerin Carmen Lamsfuß
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte
Sonntag. Schafe auf grünen Wiesen. Duftende Frühlingsblumen. Die Schafe knabbern vorsichtig das Beste. Feine Kräuter. Schafgarbe. Und die zarten Blätter des jungen Löwenzahns. Alle zusammen. Eine Herde. Sie sind Gemeinsam unterwegs. Friedlich summen Bienen. Die Osterlämmer freuen sich an ihrer Lebendigkeit. Sie springen und spielen. Mit allen Vieren zugleich in die Luft. Und vielleicht aus lauter jugendlichem Übermut ein kleines Kräftemessen mit dem Kind von Tante Mäh. Wie wohlig sicher ist die Herde. Wie beruhigend, wenn alle da sind. Die Wiese ist saftig. Das Gras jung und köstlich. Die Hirtenhunde liegen wachsam im Schatten. Kein Feind in der Nähe. Kein Ausreißer auf verbotenen Wegen. Am Wiesenrand, groß und ruhig: der Hirte. Der Schäfer. Die Schafe wissen: so lange er da ist, so lange er nicht Alarm gibt, ist alles gut. Er hat den Überblick. Er weiß, wo es lang geht. Er gibt das Zeichen zum Aufbruch. Aber jetzt noch nicht. Der sonnige Sonntag lädt ein zum Verweilen. Sich zwischen den köstlichen Happen auch einmal ins frische Gras legen. Und den Tag genießen. Der Gute Hirte ist bereit, sein Leben für die Schafe einzusetzen (Johannes 10,11). Der Hirte kennt seine Schafe. Er weiß, was sie brauchen. Er kennt die Gefahren der Welt. Seine Herde ist ihm wichtig und er nimmt seine Verantwortung für sie ernst. Gut dass er das tut. Gut, dass wir seinen Schutz genießen. Gut, dass er sein Leben längst eingesetzt hat. Und seine Hingabe durch Gottes Tun bestätigt wurde. Denn so hat er auch die Angst überwunden. Uns Frieden gebracht. Gut, dass wir aus diesem Frieden leben dürfen. Der Gute Hirte hütet seine Herde. An sonnigen Sonntagen und durch stürmische Nächte. Gott sei Dank.