Mehr Visionen bitte!
Von Pfarrerin Nannette Fengler
In Paris müssen Besitzer*innen von SUVs nun mehr Geld fürs Parken bezahlen. Diese Regel möchten einige Städte in Deutschland auch einführen. Schon beginne ich zu überlegen, ob mein Auto wohl ein SUV ist, da es relativ hoch ist. Und ich beginne mich zu ärgern, weil ich mich angegriffen fühle. Dabei bin ich ja nicht nur Autofahrerin, sondern auch oft Fußgängerin. Ich wünschte nur, es gäbe statt eines Verbots für Autos eine Vision, wie die Städte der Zukunft aussehen könnten. Die Menschen mit der Vision der zukünftigen Stadt mitzunehmen, dies würde die Akzeptanz für Veränderungen vermutlich erhöhen. Es ist schade, daß es fast keine gemeinsamen Visionen mehr gibt. Als Jugendliche war ich ein Fan der Serie „Raumschiff Enterprise“. Ich fand das eine schöne Utopie: die Menschen aller Nationen arbeiten zusammen, jede*r bekommt was er oder sie zum Leben braucht, und gemeinsam reist man mit neuer Technik durch den Weltraum. Auch wenn mir klar war, dass diese Utopie so wohl nicht Realität werden wird, fand ich es ermutigend, dass auch andere Menschen ähnliche Hoffnungen für die Zukunft hatten wie ich. Zu allen Zeiten haben die Menschen Visionen und Utopien geteilt, um ihre Mitmenschen zu ermutigen. In der Bibel wird in der Offenbarung die Vision von einem neuen, himmlischen Jerusalem entworfen, das am Ende der Zeiten erscheint. Dieses neue Jerusalem wird nicht nur äußerlich beeindruckend sein, voller Edelsteine und Licht. Gott selbst wird in dieser unglaublichen Stadt anwesend und bei den Menschen sein. Nur Gott kann dieses himmlische Jerusalem schaffen, aber den Menschen soll dieses Bild Hoffnung machen, dass Gott eines Tages die schlechten Zeiten auf der Erde in etwas positives, etwas ganz Anderes verwandeln wird. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es an uns, die Zukunft unserer Städte und Lebensräume menschenfreundlich zu gestalten und uns mit unseren Visionen zu stärken und zu ermutigen.
Leben Sie lange und in Frieden und voller Hoffnung !