Manchmal gibt es merkwürdige Zufälle

Pfarrer Burkhard Leh

Von Pfarrer Burkhard Leh
Evangelische Studierendengemeinde

Manchmal gibt es merkwürdige Zufälle: an diesem Sonntag  wird an Lukas,  den Evangelisten der Armen gedacht; am 17.10. ist seit 1992 der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut und am Anfang der Woche wurde Angus Deaton mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet, vor allem wegen seiner Forschungen zum Thema Armut.

Natürlich ist dies Zusammentreffen dreier Ereignisse reiner Zufall. Aber mich lassen solche Zufälle nicht unberührt. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird ja so ein zentrales Problem unserer Gegenwart beleuchtet, die weltweite Armut.

Die Älteren werden sich an die Werbung von Brot für die Welt aus den 60iger Jahren erinnern, der ausgereckte abgemagerte Arm eines Hungernden. Man glaubte, dass mit guter Entwicklungshilfe der Hunger schon bald zu überwinden sei. Angus Deaton musste leider 2013 feststellen, dass auf diesen Wegen viel zu viel Geld ohne erkennbare Wirkung versandet ist, auch wenn es vielen Kindern in den armen Ländern besser gehe als früher. Und er blickt weiter optimistisch in die Zukunft!

Wir brauchen offenbar einen langen Atem, Bilder des Elends dürfen uns nicht zur Resignation verführen. Mir helfen dabei Geschichten, die der Evangelist Lukas in der Erinnerung an Jesus aufgeschrieben hat: Die arme Witwe, die unbeirrt mit den noch Ärmeren teilt. Der Samariter, der seine Geschäftsreise unterbricht, um einem akut in Not geratenen erste Hilfe zu leisten. Und auch der Zöllner, der völlig überraschend alles unrechtmäßig Erworbene zurückgibt. Und natürlich die einfache Aufforderung, den eigenen Wohlstand immer wieder zum Wohle der Bedürftigen ein zu setzen. Lukas traute den Worten Jesu, der sagt, dass eine Veränderung zum Guten möglich ist. Es stärkt meine Hoffnung, wenn ein Nobelpreisträger das auch so sieht.

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