Licht und Schatten am Jahreswechsel

von Prädikant Dr. Andreas Metzing, Koblenz

Ein Jahr geht zu Ende – ein neues Jahr steht bevor. Wir halten Rückschau und wir blicken nach vorn. Gerne erinnere ich mich an Schönes, das ich 2023 erlebt habe – an neue Begegnungen mit Menschen, die mir wichtig geworden sind. Bilder vom letzten Urlaub steigen auf und von schönen, beschenkten und reichen Momenten in meinem Alltag.

Ich denke aber auch an weniger schöne Dinge. Manche Ziele, die ich mir gesetzt habe, habe ich nicht erreicht, Einige mir nahe stehende Menschen sind 2023 gestorben. Der Terror im Nahen Osten und der wachsende Antisemitismus in Deutschland hat mich zutiefst erschüttert.

Licht und Schatten vermischen sich – und so blicken ich, wie viele Menschen, mit gemischten Gefühlen nicht nur zurück, sondern auch nach vorn, auf das neue Jahr. Wie wird es weitergehen mit uns? Wird gelingen, was wir planen und hoffen? Wird sich unser Leben mit Sinn erfüllen? Oder wird das Gefühl vorherrschen, ziellos umherzutreiben? Wird die Angst überhandnehmen und sich die Hoffnung verlieren?

Der Glaube sagt mir: Was auch immer im neuen Jahr geschieht – ich gehe nicht in die Dunkelheit und bin nicht allein. Denn Gottes Liebe und sein Licht kommen mir aus dem neuen Jahr schon entgegen. Das heißt nicht, dass alles Schwere einfach wie weggeblasen ist, aber es heißt: Das Schwere, was da im neuen Jahr möglicherweise auf mich zukommen kann, kann mich nicht zu Boden werfen – es gibt etwas, das noch stärker ist – nämlich die Liebe, mit der Gott mich ansieht und mich auf meinem Weg durch die Zeit begleitet.

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