Lachen und Gott – geht das?

Pfarrerin Ute Lohmann

Von Ute Lohmann
Pfarrerin an der BBS Wirtschaft Koblenz

Die tollen Tage haben begonnen, es tobt der Straßenkarneval, viele Menschen haben sich verkleidet und gehen ganz in dieser neuen Rolle auf – es wird gesungen, getanzt, gelacht – noch einmal so richtig auf die Pauke hauen, bevor es dann am Aschermittwoch wieder ernst wird. Aber passt das alles mit Gott zusammen. Ist nicht der Glaube und die Kirche eine ernste Sache, damit muss man sich auseinandersetzten, da gibt es nichts zu lachen, oder? Ist man nicht im Kirchenraum eher andächtig und ruhig und springt nicht laut lachend durch den Raum?

Ist es nicht eigentlich so, dass Gott ein Gott des Lebens und der Freude ist? Gott befreit sein Volk aus der Knechtschaft und schenkt ihnen Land zum Leben, wenn das kein Grund zur Freude ist. Jesus geht zu den Menschen heilt sie, ja er weckt sie sogar von den Toten auf, er feiert mit ihnen eine Hochzeit – wenn da nicht gelacht und getanzt wurde. Bei den vielen Zusammenkünften, die Jesus mit Menschen hatte, wird es bei aller Ernsthaftigkeit auch sehr fröhlich und humorvoll zugegangen sein, gerade dann, wenn die Menschen zusammen saßen aßen, tranken und erzählten.

Gott ist ein Gott des Lebens und zum Leben gehört auch der Humor, den uns Gott mit all unseren Gaben geschenkt hat. Miteinander lachen, feiern, fröhlich sein – all das sind Dinge, die Gott und das Leben für uns bereit halten. Wenn es nach Gott geht, dürfen wir fröhlich sein, lachen und das Leben genießen – und das nicht nur an Karneval, da aber besonders bevor es in die Fastenzeit geht. Das fällt vielleicht auch nicht immer leicht – und doch lohnt es sich. Gelassen bleiben, auch mal über sich selber lachen, mit den anderen lachen und fröhlich sein und nach den tollen Tagen mit einem Lächeln auf dem Gesicht durch das Leben gehen: Das Lächeln steckt an und wird auch die Fastenzeit erleichtern, bei allem Ernst, der dazu auch notwendig ist.

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