Krasse Gegensätze

Pastor Stefan Seibel

Von  Pastor Stefan Seibel
Freie evangelische Gemeinde Koblenz

Heute (9. Februar 2018) beginnt im fernen Südkorea die Winterolympiade. Für gut zwei Wochen rückt damit eine Region in den Fokus, die voller Spannungen und Widersprüche ist.

Das Olympiastadion in PyeongChang liegt weniger als 100 km Luftlinie von der Grenze zu Nordkorea entfernt, wo der Machthaber Kim Jong-Un fleißig Raketen testet.

Ich finde, krasser als in Korea können Gegensätze kaum aufeinanderprallen. Auf der einen Seite ein High-Tech-Land. Auf der anderen Seite eine Diktatur mit Bauern und Viehzüchtern. Auf der einen Seite Freiheit, auf der anderen Seite Abschottung.

Aber nicht nur in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht prallen dort Welten aufeinander, sondern auch im geistlichen Sinne. Was viele nicht wissen: Südkorea ist ein christliches Land. Christen bilden dort die größte Gruppe in der Bevölkerung. Und auch die größte Kirchengemeinde der Welt ist in Südkorea zu finden.

Aber nur wenige Kilometer nördlich befindet sich ein Land, in dem Christen wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden. Nordkorea belegt seit Jahren den traurigen ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex, wie die Organisation Open Doors berichtet.

Krasser als in Korea könnte die Kluft nicht sein. Und dort finden nun Olympische Spiele statt. Ich finde das faszinierend. Denn der Olympische Gedanke ist ein Gedanke des Friedens und der Völkerverständigung. Er verbindet Nationen und Stämme, Rassen und Sprachen. Es ist also durchaus angebracht, den Olympischen Gedanken als einen Christlichen Gedanken zu bezeichnen.

Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, steht, dass Jesus Christus mit seinem Blut Menschen für Gott freigekauft hat: „Menschen aller Stämme und Sprachen, aus allen Völkern und Nationen.“ (Off.5,9) In Christus sind die krassesten Gegensätze bereits überwunden. Deswegen werde ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir dies auf der Erde auch immer wieder so erleben.

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