In unserer Welt von Gott geleitet sein!
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Von Pfarrer Edwin Dedekind
Ev. Kirchengemeinde Bendorf
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor einigen Tagen wurde in den USA gewählt. Es war eine Wahl, die für viele Menschen, für Europa und somit auch für uns, Folgen haben wird. In unserer Welt gibt es viele solche Ereignisse und menschliche Entscheidungen, die gravierende Folgen haben. Wie gehen wir mit den vielen Bildern und Ereignissen um, die uns täglich begegnen? Sie können uns sehr bestimmen und beeinflussen z.B. dazu führen, dass Gespräche über Politik oder über unsere Welt nicht mehr auf Augenhöhe geführt werden können, da sie so emotionsgeladen sind. Dahinter stecken im Grunde Angst und Unsicherheit. Vor den Wahlen in den USA habe ich einen Bericht über eine Flüchtlingsfamilie aus Venezuela gelesen, die durch 8 Länder zog und schließlich in den USA ankam. Sie haben in den sozialen Medien gepostet, dass sie kein Geld mehr haben und nicht wussten, wie es weitergehen soll. Eine Frau antwortete auf diesen Hilferuf und lud die Familie zum Essen ein. Sie brachte ihren Mann und Tochter mit und die Familie aus Venezuela konnten ihre Lebensgeschichte erzählen und man hörte ihnen zu. Was sie nicht wussten, war, dass der Vater der amerikanischen Familie der Bürgermeister von der Stadt war, in der sie sich befanden. Es entwickelte sich eine Freundschaft und nicht nur dieser Familie wurde geholfen, sondern auch vielen anderen. Ich erinnere mich auch an die Bilder der ersten Flüchtlingswelle hier in Deutschland und den Ausbruch des Ukraine-Krieges. Menschen haben anderen Menschen geholfen, ihnen ihr Herz geöffnet und sie aufgenommen. So sind viele Freundschaften entstanden und „Nächstenliebe“ blieb nicht nur ein leeres Wort. Unser Herr hat alle Menschen geschaffen und will, dass allen geholfen wird. Wenn ich mit Gott lebe, merke ich, dass Gott uns mit seiner Liebe, seinem Frieden und seiner Hoffnung füllen will. Er will auch, dass wir sie weiterschenken. Es ist mein Gebet, dass sich mehr und mehr Menschen in unserer Zeit von Gott leiten lassen, und nicht aus Angst und Unsicherheit handeln.
Lassen Sie uns beten: „Herr komm du über uns und lass uns deine Liebe, deinen Frieden und deine Hoffnung erleben und leben. Amen.“