Horizonte

5. Sonntag nach Trinitatis

Pfarrerin Dr. Anna Quaas,
Evangelische Studierendengemeinde Koblenz

 

An diesem Wochenende findet das Weltmusikfestival „Horizonte“ auf der Festung Ehrenbreitstein statt: Von Freitagabend bis Sonntag gibt es Klangreisen rund um den Globus – drei Tage, um Brücken zwischen Kulturen zu schlagen und Raum für globale musikalische Begegnungen zu schaffen. Passend finde ich den Titel des Festivals: „Horizonte“. Denn in der Begegnung mit anderen Menschen, Kulturen und Sichtweisen erschließen sich neue Horizonte.

Meinen christlichen Glauben habe ich oft als Horizonterweiterung erlebt. Durch ihn bin ich mit Menschen aus ganz anderen kulturellen Hintergründen in Kontakt gekommen, mit denen ich durch meinen Glauben etwas Wesentliches teile: eine gemeinsame Sinn- und Werteorientierung. Ich habe sie vor Augen: Susan aus den USA, Salemon aus Kamerun, Nelson aus Honduras, Taeyeon aus Südkorea. Wenn ich an sie denke, geht mir das Herz auf, und ich fühle mich als Teil einer großen Menschenfamilie.

Aber man muss gar nicht weit reisen, um das erleben zu können. Vor dem Schloss habe ich kürzlich einen schönen Sommernachmittag bei einem Picknick gemeinsam mit muslimischen Studierenden verbracht. Im Seniorenheim habe ich den Austausch mit einer über 90-jährigen Koblenzerin als Horizonterweiterung erfahren. Und in Gesprächen mit unserer Nachbarin erlebe ich, wie sie mir neue Sichtweisen und Lebenserfahrungen erschließen.

In allem, was ich erlebe, werde ich begleitet von Gottes liebevollem Blick, der meine Perspektiven weitet und dessen Horizont überraschend grenzenlos ist. Also heute: Augen und Herzen auf für die Begegnung mit neuen Menschen, für Erfahrungen, die bereichern, für Erlebnisse, die meinen Horizont weiten.

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