Hoffnung auf das Licht

Von Prädikant Dr. Andreas Metzing, Koblenz

Von Prädikant Dr. Andreas Metzing, Koblenz

Endlich werden die Tage wieder länger! Anfang Februar spürt man es schon: Die dunkle Jahreszeit geht langsam ihrem Ende entgegen. Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, dann fängt es schon an zu dämmern. Auch wenn es noch kalt und der Frühling noch ziemlich weit ist: Jeden Morgen geht die Sonne zwei Minuten früher auf und abends zwei Minuten später unter. Das macht Hoffnung – das Licht kommt zurück!

Vorgestern, am 2. Februar, haben die Kirchen noch einmal daran erinnert, dass Gott als Kind zur Welt gekommen ist und als Licht der Menschen ganz nah bei uns sein will. Mit diesem Fest – Mariä Lichtmess heißt es bei den Katholiken, Darstellung des Herrn bei den Evangelischen – geht die Weihnachtszeit zu Ende. Längst sind wir natürlich wieder mitten im Alltag. Aber gerade im Alltag bin ich dankbar für jedes Zeichen der Hoffnung, auch wenn es nur die zwei Minuten früher einsetzende Morgendämmerung ist. Denn hinter jedem dieser kleinen Hoffnungszeichen steht Gottes große Zusage: Ich bin da.

In diesen Wochen haben wir Hoffnung besonders nötig. Wir alle hoffen, bald über den Omikron-Berg zu sein. Persönlich hoffe ich, dass die Menschen, die mir am Herzen liegen, gesund bleiben. Und für unsere Stadt habe ich die große Hoffnung, dass es uns gelingt, im Umgang mit der Pandemie die Solidarität über den Egoismus zu stellen und wieder einen gesellschaftlichen Konsens zu erreichen. Das parteiübergreifende Bündnis „Koblenz solidarisch“, dem auch Menschen aus den Kirchen angehören, ist da ein ermutigendes Signal.

Hoffnung hält uns Menschen am Leben. Für mich liegt sie im Wissen um Gottes Nähe an jedem Tag meines Lebens. Sie gibt mir Kraft, auch in schwierigen Situationen nicht den Mut zu verlieren, sondern zu versuchen, meinen kleinen Beitrag zu leisten, damit es in der Welt ein bisschen heller wird. Daran erinnert mich der jetzt immer früher einsetzende Tagesanbruch an jedem Morgen.

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