Halt in herausfordernden Zeiten

Von Pfarrer Edwin Dedekind
Evangelische Kirchengemeinde Bendorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

als mein Großvater starb und das Haus meiner Großeltern abgerissen wurde, weil es baufällig war, merkte ich als Kind, dass nichts in dieser Welt bleibt. Alles vergeht und manchmal ist es sehr schmerzhaft das zu verkraften. Seit März dieses Jahres haben wir erlebt, dass vieles, was selbstverständlich war, sich geändert hat und wir uns so langsam an eine neue Lage gewöhnen mussten und weiterhin müssen. Wer hätte je gedacht, dass wir keine Ostergottesdienste feiern dürfen und vielleicht auch die Weihnachtsgottesdienste wegfallen werden. Was bleibt? Woran können wir uns festhalten? Wie finden wir in diesen herausfordernden Zeiten Halt?

Vielleicht soll diese Krise auch dazu dienen, dass wir in uns kehren und über unser Leben nach-denken?! Vielleicht merkt der eine oder andere, dass uns Gott Halt geben möchte, und dass uns diesen Halt niemand und nichts nehmen kann. Paulus schreibt in 1. Korinther 13,13: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. (L17)

Was bleibt in dieser Zeit, auch ohne Ostergottesdienste und ohne Gemeinschaft im normalen Rahmen, ist der Glaube. Glaube ist ein Beziehungswort im Neuen Testament. Es geht um die Beziehung und das Vertrauen zu Gott durch Jesus. Es ist das Vertrauen, dass ER bei uns ist und auch in dieser Krise mit uns geht. Glaube bezeugt von Erfahrungen mit Jesus, und dass ER immer für uns da ist. Diese Beziehung gibt Halt und zeigt uns worum es eigentlich geht: Wir sind trotz vielen Änderungen im Leben in Gottes Hand geborgen und schöpfen aus einer tragenden Hoffnung Kraft. Wer in dieser Beziehung zu Jesus lebt, erfährt seine Liebe. Diese Liebe brauchen wir zurzeit mehr als sonst: in unseren Häusern, in unseren Beziehungen und im Umgang miteinander. Vieles ist nicht mehr wie es war, aber die Beziehung zu Gott kann uns keiner nehmen.

Zurück