Guten Mutes

Von Pfarrerin Annekathrain Peters-Rahn
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

Die ersten blühenden Osterglocken auf einer Wiese haben wir in diesem Jahr am Drei-Königs-Tag gesehen. Die Freude darüber wurde schnell getrübt vom Gedanken an den Klimawandel. Der milde Winter und geringer Energiebedarf sind in diesem Jahr in besonderer Weise ein Grund zur Entspannung - doch neben die Erleichterung tritt sofort Sorge. Worüber kann man sich eigentlich noch ohne Wenn und Aber freuen, was ohne schlechtes Gewissen genießen? Das schlechte Gewissen ist zu einem Begleiter auf Schritt und Tritt geworden. Mir fällt  ein Zitat aus dem Buch Prediger im Alten Testament ein: „Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.“ Es ist wahr! Denn tatsächlich passiert das Gegenteil - ohne Aussicht darauf, irgendwann mal „auf einen grünen Zweig“ zu kommen. Man wird nur müde und mürbe von allen Anstrengungen. Wenn es nach dem Prediger geht, dann geht es nicht darum, sich zu plagen und sich das Leben schwer zu machen. Das hat, für sich genommen, keinen Wert und kann nicht das Ziel sein. Was aber dann? Es „laufen zu lassen“ ist auch keine Lösung. Es braucht wohl beides: unser Tun und unsere Gelassenheit. „Da merkte ich, dass es nichts Besseres gibt als fröhlich sein und sich‘s gut gehen lassen. Denn jeder Mensch, der isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ Wie war das nochmal mit der Verantwortung für andere? Nur wer zu sich selbst gut ist, kann auch anderen gut sein. Nur wer selbst guten Mutes ist, kann anderen Mut machen. In diesem Sinne: Lassen Sie es sich gut gehen! Ihre Anne Peters-Rahn

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