Gedanken zur Woche

Von Pfarrerin Anne Peters-Rahn, Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

Von Pfarrerin Anne Peters-Rahn,
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

 

Mit welcher Erwartung lesen Sie die „Gedanken zur Woche“ für gewöhnlich? Erhoffen Sie sich Antworten auf „die großen Fragen“? Oder etwas Aufbauendes, Positives? Orientierende Einsichten? Oder sind Sie einfach neugierig? Ich möchte Ihnen heute in diesem Text ein paar Fragen stellen, die Antworten kennen nur Sie selbst - vielleicht: Was beschäftigt Sie zurzeit am meisten? Das Omikronvirus? Ihre persönliche oder berufliche Situation? Eine gesellschaftliche, politische oder wirtschaftliche Debatte? Religiöse Fragen oder private Sorgen? Und ist das, was Sie im Moment am meisten beschäftigt auch das, was Ihnen in Ihrem Leben am wichtigsten ist? Oft ist das ja nicht deckungsgleich. Meistens beschäftigen uns vordergründig eher alltägliche Dinge - erfreuliche wie ärgerliche - und nicht die Dinge, an denen unser Herz hängt: So wie Freundschaft, Liebe, Familie, Arbeit und Gesundheit. Zugegeben, zu Coronazeiten ist das etwas anders. Da sind wir ständig mit dem befasst, was unser Leben und das der ganzen Welt gerade bestimmt und an dem auch unser Herz hängt. Mit einer so herausfordernden Situation über einen so langen Zeitraum zu leben sind wir in Mitteleuropa nicht gewohnt. Wenn „es lief“, haben wir uns in der Regel keine Gedanken darüber gemacht, fanden es selbstverständlich. Anders, wenn „es hakt“, wie jetzt. Dann fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen, dann sind die Gedanken gefangen und fahren mitunter Karussell. Was für ein Glück also, wenn „es läuft“! Und ein noch größeres Glück, wenn wir es auch bemerken und uns daran freuen. In den Herrnhuter Losungen findet sich für heute ein Vers aus dem Matthäus-Evangelium: Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. Ich wünsche Ihnen, dass es etwas Erfreuliches ist, wovon Ihr Herz heute voll ist.

Zurück