Freundschaft fürs Leben

Von Pfarrerin Vera Rudolph
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Lützel

Thema „Freundschaft“ auf der Konfirmanden-Fahrt. Die Mädchen und Jungen schreiben auf:  

Freundschaft ist unbezahlbar, einzigartig, eine enge Verbindung. Sie ist wichtig, um nicht allein zu sein. Man vertraut sich; ein guter Freund lässt einen nie im Stich; man hilft sich. Freunde unternehmen etwas Schönes. Die Bibel-Geschichte von Noomi und Rut ist ein gutes Beispiel dafür. Während einer Hungersnot wandert die Jüdin Noomi mit ihrem Mann und den beiden Söhnen aus und sucht Asyl in Moab. Dort findet die Familie eine zweite Heimat, die jungen Männer heiraten moabitische Frauen, Rut und Orpa. Doch dann häuft sich das Unglück, alle drei Männer sterben. Noomi und ihre Schwiegertöchter bleiben allein zurück. Als Witwen sind sie völlig rechtlos und unversorgt – ein Todesurteil. Noomi beschließt, zurück in ihr Heimatland zu gehen. Die Schwiegertöchter begleiten sie. An der Grenze zwischen Israel und Moab müssen sie eine Entscheidung treffen: Orpa kehrt um, bleibt in Moab. Rut sagt zu Noomi: „Wo du hingehst, dort will ich auch hingehen; dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.“  Ein Treueschwur, der schon damals bei Eheschließungen gebräuchlich war und bis heute ein beliebter Trauspruch ist. Ein Treueschwur, der tiefe Verbundenheit und engste Freundschaft zum Ausdruck bringt. Indem Rut mit Noomi in ein ihr fremdes Land, eine fremde Kultur, eine völlig ungewisse Zukunft geht, setzt sie ihr Leben aufs Spiel. Sie verlässt sich auf die ältere Frau und hilft ihr zugleich bei diesem gewagten Neuanfang. Gemeinsam überwinden die Freundinnen Trauer, Sorge, Zweifel und Not und geben einander Halt, Fürsorge, Treue und Ermutigung. Am Ende wird ihre Freundschaft belohnt: Rut findet in Israel einen Ehemann, bekommt einen Sohn und wird so eine Vorfahrin von Jesus.

Freunde sind unbezahlbar – das erleben wir selbst und das lesen wir in der Bibel: Ein guter Freund ist wie ein festes Zelt, ein kostbarer Schatz.

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