Festungsleuchten – Osterlicht

Pfarrerin Ruth Stein

Von Pfarrerin Ruth Stein, Koblenz

Das Festungsleuchten auf Ehrenbreitstein findet in diesem Jahr von Gründonnerstag bis Ostermontag statt. An den freien Tagen um Ostern haben viele Menschen Zeit und Muße, sich diese beeindruckende Lichtschau bis spät in die Nacht anzuschauen, und Kinder dürfen in den Ferien auch länger aufbleiben.

Wer will, kann in der zeitlichen Überschneidung aber auch eine inhaltliche entdecken:

Abends muss es erst ganz dunkel werden, dann verwandeln Lichtkunst und Klänge die Mauern der Festung in ein faszinierendes Geschehen, das jedes Jahr viele Menschen begeistert.

So wie die Tage vor Ostern den Weg Jesu vom letzten Abendmahl bis ans Kreuz und zum Grab abbilden, um dann die Auferstehung zu feiern. Durch den Tod hindurch zum Leben, von der Dunkelheit zum Licht, von Trauer zur Freude. Eine Verwandlung, die viele Menschen bewegt und verändert: dass der Tod nicht das letzte Wort behält, und dass die Herren der Welt keine Macht in Ewigkeit haben. 

Natürlich ersetzt der Besuch des Festungsleuchtens keinen Gottesdienst, aber Licht- und Klanginstallationen lassen uns die Festung ganz anders und neu wahrnehmen. So wie von Ostern ein anderes Licht auf unser Leben fällt, wie wir von der Auferstehung her eine neue Perspektive für unser Handeln bekommen.

Auch im Festungsleuchten das Osterlicht entdecken, das kann, wer im Alltag mit dem Wunder der Auferstehung rechnet.

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