Fahrverbot für Burkinis

Von Pastor Stefan Seibel
Freie evangelische Gemeinde

Es gibt zwei Themen, die seit einigen Wochen immer wieder durch die Presse gehen. Da ist zum einen das Fahrverbot für Dieselfahrzeuge und zum anderen das Burkiniverbot im Schwimmbad. In beiden Fällen hat eine zuständige Instanz entschieden, dass es eine Grenze gibt, die nicht überschritten werden soll. Soweit so gut.

Beim Fahrverbot für Diesel geht es um messbare Daten. Aber worum geht es eigentlich bei der Burkinifrage? Sind es tatsächlich die ansteckenden Hautkrankheiten?

Ich persönlich finde es okay, dass der Stadtrat hier eine Entscheidung getroffen hat, auch wenn ich anders entschieden hätte. Die Begründung für das Burkiniverbot verstehe ich allerdings nicht. Und ich befürchte, dass den muslimischen Mädchen damit gar nicht geholfen ist, falls das das Ziel war. Denn die werden künftig nicht im Badeanzug erscheinen, sondern lediglich nicht mehr am Schwimmunterricht teilnehmen dürfen.

Das Dieselfahrverbot versucht, unsere Gesundheit zu schützen. Was versucht das Burkiniverbot zu schützen? Beim Diesel bilden messbare Werte die Grenze. Welche Grenze ist beim Burkini überschritten?

Es ist völlig klar, dass das Zusammenleben von Menschen geordnet und geregelt werden will. Jedoch bleiben unsere Gesetze immer hinter dem Idealzustand für unser Miteinander zurück. Denn Respekt kann man nicht verordnen. Gesetze können niemals Nächstenliebe hervorbringen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin sehr dankbar für alle, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Deswegen handele ich nach dem Bibelvers: „Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber.“ (1.Tim.2,2)

Wir sollten dankbar sein für die Menschen, die sich im Stadtrat engagieren und ihnen den Rücken stärken – z.B. durch unser Gebet.

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