Die "Hilflosigkeit verlernen"

Von Pastor Stefan Seibel, Freie evangelische Gemeinde Koblenz

Von Pastor Stefan Seibel
Freie evangelische Gemeinde Koblenz

 

 

 

"Unlearning helplessness" so lautet der Bericht für die Münchner Sicherheitskonferenz, die am heutigen Freitag beginnt. Laut einer repräsentativen Umfrage fühlen sich die Menschen in Europa zunehmend hilflos und überfordert. Kein Wunder angesichts der vielen Krisen in der Welt!

Laut der Studie haben 50 % der Menschen in Deutschland das Gefühl, dass wir die Geschehnisse in der Welt nicht beeinflussen können. Es gebe in Deutschland das Gefühl „einer wachsenden Unfähigkeit, die Dinge selbst zu gestalten, einer wachsenden Hilflosigkeit."

Was ist erlernte Hilflosigkeit? Es ist ein verarmtes Denken. Wenn ich mir nicht einmal mehr vorstellen kann, dass ich etwas ändern kann, dann fühle ich mich den Umständen hilflos ausgeliefert und versuche es gar nicht erst.

Sätze wie „ich kann sowieso nichts ändern“ oder „das konnte ja nur mir passieren“ höre ich immer wieder. Aber stimmen sie auch? Nein. Das ist verarmtes Denken. Stattdessen glaube ich daran, dass es immer einen Weg gibt. Vielleicht gefällt er mir nicht. Aber ich habe immer eine Wahl.

Ich glaube, dass es viel mehr gibt, was sich ändern lässt, als wir meinen. Ich glaube, dass wir viel mehr Möglichkeiten haben, konstruktiv mit Krisen umzugehen, als wir denken. Ich glaube, dass es viel mehr Grund zur Hoffnung gibt, als wir erahnen. Warum? Weil ich an einen Gott glaube, der Gebet erhört, und der diese Welt liebt, rettet und erhält. Dafür hat mit seinem Sohn, Jesus Christus, alles gegeben. Und er tut es immer noch.

In der Bibel können wir nachlesen, dass Gott nicht nur Hilfe gibt, sondern selbst die Hilfe „ist“. Wenn ich mit ihm spreche und bete, dann ergebe ich mich nicht meinem Schicksal, sondern kämpfe aktiv für eine bessere Welt. Durch seinen Sohn, Jesus Christus, ist Versöhnung jederzeit möglich – selbst für Feinde.

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