Der Frieden fängt beim Frühstück an
Von Pfarrer Gerd Götz
Evangelische Kirchengemeinde Vallendar
„Der Frieden fängt beim Frühstück an“ ist ein Gedicht des Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch.
Es passt wunderbar zu diesem Wochenende. Denn: es ist Muttertag.
Nun gibt es recht unterschiedliche Sichtweisen auf diesen Tag. Er hat auch eine bewegte Geschichte.
Also erst einmal "Frühstück". Das war früher (?) die meist einzige Gelegenheit, wo Mutti nicht als erste aufsteht und sich für den Rest der Familie krumm macht. Sie bekommt das Frühstück ans Bett. Und natürlich gibt es Blumen. Den Floristen sei es gedankt. Unter welchen Umständen die Blumen produziert werden, sei nur am Rande gefragt.
Zum zweiten "Frieden": In diesen Tagen hört man dieses Wort anders, als noch zuvor. Und es führt uns zu den Wurzeln dieses Festtages. Denn sowohl der Muttertag, als auch der Weltfrauentag am 8. März, gingen auf eine von Frauen begründete Demonstration für den Frieden zurück. Mütter haben sich gegen den sinnlosen Tod Ihrer Männer und Söhne im Krieg aufgelehnt.
Und die Trauer von Müttern - und allen anderen - ist so nahe zu uns gerückt, dass wir sie einfach nicht mehr ignorieren können.
Beide Tage wurden immer wieder politisch und kommerziell instrumentalisiert. Aber sie bleiben Gedenktage, an denen es sich lohnt nachzudenken. Besonders über die Grundidee: grauenvolles Töten zu beenden.
Und darüber, was dies uns heute bedeutet. Welche Rollen Frauen und Männer bei uns heute spielen. Wo Gewalt herrscht, auch jenseits von Krieg und Vernichtung.
In der Bergpredigt heißt es "Selig sind, die Frieden schaffen". Schaffen wir das? Mit einem Frühstück? Ich weiß es nicht. Aber wenn wir nicht anfangen, sondern gleich aufgeben, dann haben wir schon verloren.
Also lasst uns durch das gemeinsame Nachdenken beim Frühstück Ideen für den Frieden schaffen.
Und Kraft schöpfen. Und Hoffnung. Es gibt viel zu tun. Packen wir es an.