Der Februar …

4. Sonntag vor der Passionszeit

Von Pfarrerin Ute Lohmann
BBS Wirtschaft Koblenz

Der Februar …

ist ein Monat, der so in der Schwebe ist: Es ist schon länger hell draußen, wenn die Sonne scheint, ist es in ihr auch schon warm, am liebsten würde man in den Garten gehen und etwas pflanzen gegen das Braun in Braun. Aber im Februar sind wir noch ein bisschen entfernt vom Pflanzen, auch wenn an manchen Stellen schon wieder vorsichtig die ersten grünen Spitzen aus der Erde hervor scheinen. Es braucht allerdings noch Zeit, bis es so weit ist, dass gepflanzt wird.

Im Herbst sind Blumenzwiebeln ins Beet gesetzt worden, diese haben den Winter bisher gut überstanden und nun wollen sie zeigen, was in ihnen steckt. Es ist schon ein bisschen geheimnisvoll, wie sich in einer unscheinbaren Knolle so viel kräftiges Leben verbergen kann. Wir müssen warten, bis wir die ganze Pracht der Knolle erleben dürfen, denn es gibt eine Zeit zum Pflanzen – auch eine Zeit sich an den prachtvollen Blüten zu erfreuen und auch eine Zeit der Ernte. Jetzt ist die Zeit dazwischen wichtig: diese Zeit des Wartens. Vielleicht zweifelt man manchmal daran, dass das noch etwas geben soll. Vielleicht hadert man auch mit dieser Warterei auf das gute Ergebnis. Manchmal möchte man das Wachstum beschleunigen, es soll doch jetzt wieder bunt werden. Die Seele wartet darauf. Aber – es geht nicht schneller. Und das ist auch gut so. Wir brauchen Geduld. Wir dürfen die Hoffnung nicht schwinden lassen, auch wenn es etwas dauert. Tief unter der Erde verbirgt sich noch die Lebensfreude und Kraft. Man kann es nicht beschleunigen, wie es so schön in einem afrikanischen Sprichwort heißt: „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Ja, es gibt eine Zeit zu Pflanzen und eine Zeit zum Ernten und Staunen, über das, was so gut von Gott geschaffen ist. Aber es gibt auch eine Zeit dazwischen, eine Zeit, die wichtig und wertvoll ist. Eine Zeit, um aufzutanken und mit neuer Kraft weiterzugehen,

Denn alles im Leben hat und braucht seine Zeit. Nehmen Sie sich diese Zeit, die Ihnen der Februar schenkt.

Zurück