Das Leid mit den Jahreszeiten

Von Herrn Superintendent
Pfarrer Rolf Stahl

Im Sommerloch leiden wir unter Nachrichtenarmut. Es ist langweilig. Nichts passiert. Aus Mücken werden Elefanten gemacht. Dann kommt der Herbstblues. Die Stimmung wird besser, eher gedrückter. Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, schlechte Laune und Stimmungsschwankungen nehmen sich unserer leicht an. Dann kommt das Wintertief. Das schlechte Wetter schlägt aufs Gemüt. Viele fallen sogar in eine Winterdepression. Betroffene sind oft schnell reizbar, lustlos und neigen zu trüben Gedanken. Endlich kommt der Frühling. Wenn da nur nicht das Schicksal der Frühjahrsmüdigkeit so erfolgreich auf viele von uns lauerte. Während sich die Blutgefäße bei Kälte verengen, weiten sie sich mit den ansteigenden Außentemperaturen wieder geringfügig. Der Blutdruck sinkt ab. Das kann bei manchem Menschen zu Müdigkeit und Schwindel führen. Sommerloch, Herbstblues, Wintertief und Frühjahrsmüdigkeit. Wir haben es einfach nicht leicht mit den Jahreszeiten. Als ob wir es sonst nicht schon schwer genug hätten in dieser Welt und Zeit. Krise an Krise, Skandal an Skandal, Katastrophe an Katastrophe, rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres. Ein österreichischer Energieversorger gibt in diesen Tagen Tipps, die aufmuntern sollen: frische Luft schnappen, regelmäßig bewegen, Sonnenkraft nutzen, viel Wasser trinken, Ernährung anpassen. Ausprobieren kann nicht schaden. Ich hänge noch einen Hinweis des Propheten Jesaja an. Er schreibt: „Die auf den Herrn hoffen, bekommen neue Kraft. Sie fliegen dahin wie Adler. Sie rennen und werden nicht matt, sie laufen und werden nicht müde.“ Auf den Herrn hoffen geht immer und überall.

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