Dafür lasst uns streiten!

Von Schulpfarrerin Stefanie Martin, Koblenz

Eine Radioandacht früh am Morgen letzter Woche spricht mich an. Eine alte Freundin zitiert aus der Abschlussrede des Chaplin-Films „Der große Diktator“, von 1940, in dem in Folge einer Verwechselung nicht Diktator Anton Hynkel, sondern ein kleiner, verfolgter, jüdischer Friseur eine Rede an das Volk hält. Ich kenne den Text, habe aber vergessen wie großartig, wie aktuell und passend er in vieler Hinsicht auch in unseren Zeiten ist.  

„Jeder Mensch sollte dem anderen helfen, nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des andern teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Patz genug für jeden, und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen. Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht: Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht nur in einem oder in einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott wohnt in euch allen, und ihr habt allein die Macht. Die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen.

Daher im Namen der Demokratie: Lasst uns diese Macht nutzen! Lasst uns zusammen stehen! Lasst uns kämpfen für eine neue, bessere Welt, für eine anständige Welt! Die jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz! Lasst uns kämpfen für eine Welt in der die Vernunft siegt, in der uns Fortschritt und Wissenschaft allen zum Segen reichen.“

Um Gottes Willen: Dafür lasst uns streiten!

Empfehlung der Öffentlichkeits-Pastorin: https://www.youtube.com/watch?v=KdCPK0hoGwQ

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