Christin!

Von Pastorin Katrin Püschel Öffentlichkeitsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Von Pastorin Katrin Püschel
Öffentlichkeitsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz

Meine Freundin ist aus der katholischen Kirche ausgetreten. Lange Zeit hat sie aktiv in ihrer Gemeinde mitgewirkt. Von sich selbst sagt sie: „Ich habe den Nächsten im Blick, wo auch immer ich gebraucht werde.“ So kenne ich meine Freundin! „Ich fühle mich in der Gemeinschaft der Christinnen und Christen immer noch beheimatet, nur nicht mehr in der Institution römisch-katholische Kirche.“ Letztendlich war es ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Sinngemäß habe der emeritierte Papst Benedikt XVI. zu Missbrauchsvorwürfen gegen einen Priester angemerkt, was der Mann in seiner Freizeit getan hat, ginge ihn nichts an. An dem Punkt hat sie schweren Herzens entschieden, Konsequenzen zu ziehen. So verwurzelt und verwoben die Beziehungen zu ihrer Kirche auch waren, hat die Institution eine überaus engagierte Persönlichkeit verloren.

„Ich bin getauft. Ich vertraue darauf, geliebtes Kind Gottes zu sein. Das kann mir kein Mensch nehmen.“

Vor einiger Zeit kam ein Brief von der katholischen Pfarrei. Gefragt wurde nach dem Anlass für den Kirchenaustritt. Meine Freundin hat den örtlichen Priester spontan zum Kaffeetrinken eingeladen. Kurz vor Ende des Gesprächs hatte der Geistliche noch ein wichtiges Anliegen: „Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass Sie nicht mehr an der Heiligen Eucharistie teilnehmen dürfen.“

Christlich verbunden war es mir ein wichtiges Anliegen, in diesem Zusammenhang einen früheren Pallottinerpater der Pfarrei zu zitieren: „Wer bin ich, dass ich irgendwen vom Tisch des HERRN auslade?“ Dort ist selbst eine evangelische Pastorin willkommen.

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