BUGA 2011: Ein Sommermärchen

Von Pfarrer i.R. Sven Dreiser, evangelisch, Rieden

Von Pfarrer i.R. Sven Dreiser, evangelisch, Rieden

Gerne erinnere ich mich in diesen Tagen an die Koblenzer Bundesgartenschau vor genau zehn Jahren. Wie hat dieses Sommermärchen die Stadt und die Menschen verwandelt! Zusammen mit meinem Freund und Kollegen Kalle Grundmann war ich damals Projektleiter für das ökumenische Kirchenprojekt in der Festungskirche Ehrenbreitstein und in der Basilika St. Kastor. Wir haben viele Gottesdienste gefeiert. Für mich persönlich war der Fernsehgottesdienst zu Pfingsten der bisher schönste Gottesdienst meines ganzen Berufslebens. Es gab insgesamt viel Musik und beeindruckende Ausstellungen. Und den Koblenzer Evensong, der auch heute noch einmal im Monat Menschen zum Gotteslob zusammenbringt. Gemeinsam mit rund 150 Ehrenamtlichen haben wir die Besucherinnen und Besucher in den beiden Kirchen willkommen geheißen. Viele waren auf der Suche nach Stille, aber auch nach einem kühlen Ort an heißen Tagen. Manche auch nach einem Gespräch über Gott und die Welt. Unsere Ehrenamtlichen waren damals die Gesichter von Kirche, die sich dort engagiert, wo die Menschen sind. Feiernd, sinnlich, mahnend und gestaltend. Diesen Auftrag für das Leben, die Bewahrung der Schöpfung, für Frieden und Gerechtigkeit haben wir versucht auf der Bundesgartenschau umzusetzen. Dieser Auftrag gilt auch heute – dringender denn je. Nicht nur Koblenz hat sich 2011 verwandelt, sondern seitdem auch die Welt, in der wir leben. Die Bewältigung der Coronakrise, der Klimawandel und die Glaubenskrise stehen ganz oben auf der Agenda für die Zukunft. Und es muss sich etwas ändern, weil wir mit unserem bisherigen Lebensstil an Grenzen stoßen. Veränderungen aber lassen sich nur gemeinsam gestalten. Dazu laden auch die Kirchen immer wieder neu ein.

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