(Bilder von Menschen und christliche Bildung)??

Von Schulpfarrerin Ruth Stein

In der Menge der sozialen Netzwerke ist eine neue App erfolgreich: ´BeReal` will weg von den geschönten, gestylten und bearbeiteten Bildern, die Menschen von sich, ihrer Wohnung oder dem letzten Urlaub posten. Auf dieser App gibt es auch keine Tipps von Influencern/innen, vielmehr werden die Nutzer aufgefordert, in einem kurzen Zeitfenster ein Bild von sich in ihrem aktuellen Alltagsgeschehen zu machen und zu teilen. Dahinter steckt der Wunsch, es auch im Netz mit echten Menschen zu tun zu haben, nach so etwas wie authentischer Menschlichkeit. Das klingt erstmal sympathisch, - aber auch wenn auf der Plattform Bilder von ´realen Menschen` gezeigt werden, leistet sie damit ja noch keinen Beitrag zu mehr Humanität oder Bildung.

Vielversprechender ist da ein Blick auf das Menschenbild, das unserem Bildungsbegriff und unserem Verständnis von Menschlichkeit zugrunde liegt und tief in der jüdisch-christlichen Tradition wurzelt: der Mensch ist geschaffen als Ebenbild Gottes und berufen, dem Vorbild Jesu zu folgen. Bildung ist so verstanden eine Aufgabe und ein lebenslanger Prozess. Diese Woche tagt die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland und beschäftigt sich damit, was das heute bedeutet und wie eine solche Bildung in den verschiedenen Bereichen aussehen kann.

Sollte dafür eine App entwickelt werden, könnte sie ´BeHuman` heißen und Bilder zeigen von realen Christinnen und Christen in ihrem Alltag, - das wäre wirklich mal was Neues.

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