Ausgerechnet Freitag, der 13.
Von Pfarrerin Birgit Becker
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte
„Ankomme Freitag, den 13. um 14.00 Uhr, Christine“ – humorvoll besingt der Liedermacher Reinhard Mey in diesem Lied, wie im Laufe eines Tages alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann: erst kann der die Brille nicht finden, dann bleibt er im Fahrstuhl stecken und hat beim Einkaufen das Geld vergessen … und vermeintlich verpasst er dann auch noch das herbeigesehnte Treffen mit Christine. Am Ende stellt sich raus: es ist erst Donnerstag, der 12., alles ist gut!
Mal Hand aufs Herz: haben Sie sich auch schon mal dabei ertappt, dass Sie an einem Freitag, dem 13. mit gemischten Gefühlen durch den Tag gingen? Laut Umfragen geht es einem Großteil der Bevölkerung so.
Umgekehrt glauben viele, dass bestimmte Dinge Glück bringen: ein Kleeblatt, eine Sternschnuppe, ein Schutzengel… Vielleicht bringen sie unsere Sehnsucht zum Ausdruck, dass alles gut wird, auch wenn wir wahrscheinlich wissen, dass sie nicht wirklich Glück bringen.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück“ – darauf vertraut der Beter des 73. Psalms. Das schreibt er, nachdem er sich vorher bitterlich darüber beklagt hat, dass sein Leben überhaupt nicht so verläuft, wie er sich das gewünscht hat. Irgendwie geht es allen anderen besser als ihm, und seine ganzen Bemühungen scheinen nicht zu fruchten. Wie im Lied von Christine, die ihr Kommen ausgerechnet für Freitag, den 13. angekündigt hat.
Doch dann macht er einen großartigen Perspektivenwechsel und kommt zur Erkenntnis: „Wenn es meinem Herzen gut geht, dann macht es nichts, wenn manchmal alles schief geht. Wenn ich Gott habe, brauche ich nicht andauernd nach den Erfolgen zu schauen, dann habe ich das Wesentliche schon. Denn: Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Auch am Freitag, dem 13.