AUS-Zeit
7. Sonntag nach Trinitatis
Von Ute Lohmann
Pfarrerin an der BBS Wirtschaft Koblenz
Jetzt beginnen die Sommerferien, auf die sich bei uns an der Schule viele freuen, ich auch. Endlich ausspannen, Ruhe finden, erholen und Energie tanken.
Ja, es ist Ferien- und Urlaubszeit, aber gelingt es uns immer, auszuspannen und eine Auszeit zu nehmen? Gott selbst ist ein Menschenfreund und auch Jesus sieht ganz deutlich die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele. So lesen wir bei Markus (6,31):
„Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen.“
Hier wird sofort deutlich: Menschen brauchen Pausen, Auszeiten. Dazu fällt mir Dreierlei ein:
- Die Atempause: Was bedeutet das eigentlich? Mit dem Atmen eine Pause machen? Nein, das würde schief gehen. Wir können mit dem Wichtigen zum Leben nicht pausieren. Atempause meint: Wir machen eine Pause zum Jesus wusste: Wir brauchen von Zeit zu Zeit eine Atempause von allem, was uns so in Atem hält: Sei es die Arbeit, die Aufgaben in der Gemeinschaft, die Verpflichtungen in der Familie und, und, und. Dabei ist es auch egal, ob wir das alle mit Elan und Freude machen, oder ob es uns im negativen Sinne stresst. Wir brauchen eine Pause, um Atem zu holen und uns auf das zu konzentrieren, was uns wichtig ist und auch um uns auf Gott zu konzentrieren. Wir alle brauche im Alltag immer wieder eine Atempause.
- Bei Auszeit denke ich auch an Urlaub: Jesus schickt seine Jünger auch zu einem „Kurzurlaub: (Mk 6,32) „Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.“ Da wird deutlich: Du brauchst dich nicht kaputt zu machen! Du darfst gerne deine Arbeit machen, deine Aufgaben erfüllen, aber: Nimm dir eine Auszeit! Mach mal Urlaub!" Du darfst und sollst auch für dich selbst sorgen, nur so kannst du auch wieder mit Elan weiterarbeiten. Auch Jesus hat sich immer wieder Auszeiten genommen (Mk 1,37f).
- Bei Auszeit denke ich dann auch an Sabbat: Im Schöpfungsbericht nimmt sich Gott selbst eine Auszeit, er heiligt sogar diesen Ruhetag. Diese Auszeit bekommt eine ganz besondere Würde. Lassen wir uns von Gott beschenken, tanken wir auf, suchen die Nähe zu Gott, im Gebet, im Lied, im Spaziergang oder …
Wenn wir uns nicht immer wieder solche Auszeiten aus dem Alltag nehmen, dann sind wir selbst bald aus: ausgebrannt, ausgelaugt, ausgepowert. Also: Lassen Sie uns jetzt in den Ferien – aber nicht nur dann - eine Auszeit nehmen, Kraft schöpfen bei Gott und Jesus, um dann wieder für Gott und unsere Mitmenschen da zu sein.