Antwort auf die Fragen des Lebens

Von Pfarrerin Birgit Becker
Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte

In diesen Tagen treffen wir sie wieder in den Straßen an: die Sternsinger. Sie klingeln an den Haustüren, singen und schreiben den Segen „Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“ an die Türen. Gleichzeitig bitten sie um eine Spende für notleidende Kinder in Kenia.

Eine schöne Tradition!

In ihren bunten Kostümen erinnern sie uns an drei Männer aus der Weihnachtsgeschichte, die Matthäus erzählt. Da machen sich weise Menschen auf den Weg. Sie brechen auf und folgen einem Stern auf der Suche nach dem, was ihre Sehnsucht stillen könnte.

Neue Wege einschlagen, ohne zu wissen, was da genau auf einen zukommt: da kann es einem manchmal schon etwas mulmig zumute werden.

Das kann aber auch Mut machen und neugierig werden lassen. Und zeigen: da ist noch Raum für Neues! Nichts muss so bleiben, wie es immer schon war. Das Leben hält noch viele Überraschungen und neue Möglichkeiten für uns bereit.

Das Wunderbare an dieser Geschichte ist: Die Weisen haben nicht nur gesucht, sondern auch gefunden. Allerdings nicht an dem Ort, an dem sie zunächst gefragt haben. Am Hof des Königs Herodes erhalten sie keine Antwort auf die Fragen ihres Lebens. Da merken sie: wir müssen woanders weiter suchen und neue Wege gehen. In Bethlehem finden sie schließlich, wonach sie die ganze Zeit gesucht haben. Am Ende der Geschichte heißt es: „Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut und gingen in das Haus und fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter“ (Matthäus 2,10-11). Sie spüren: hier sind wir am Ziel. Hier bekommen wir den Mut, uns gelassen den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Lassen wir uns durch die Sternsinger zu Beginn dieses neuen Jahres daran erinnern und ihnen gerne unsere Türen öffnen!