Zwangssterilisationen in der NS-Zeit und der lange Schatten eugenischen Denkens im 20. Jahrhundert

Dienstag, 10. Oktober, 10.00 bis 12.00 Uhr
Referent: Dr. Andreas Metzing
Koblenz. Die eugenische Lehre, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert hatte, verband die Erkenntnisse der modernen Vererbungslehre und der Evolutionstheorie Charles Darwins mit gesellschaftspolitischen Leitvorstellungen. Sie sah die primäre Aufgabe staatlicher Gesundheitspolitik in der aktiven Steuerung der natürlichen Selektion in der Bevölkerung durch Stärkung „hochwertiger“ Erbanlagen bei gleichzeitiger Zurückdrängung „minderwertiger“.
Ziel der Eugeniker war es, einem vermeintlich drohenden gesellschaftlichen Niedergang, vor dem man sich in Deutschland nach dem verlorenen Weltkrieg besonders stark fürchtete, durch gezielte bevölkerungspolitische Maßnahmen entgegenzuwirken. Solche eugenischen Denkmuster waren seit den 1920er Jahren von links bis rechts in allen politischen Lagern (außer der KPD) und auch außerhalb Deutschlands zu finden.
Am Beispiel des Koblenzer Arztes und Heimatforschers Dr. Fritz Michel (1877-1966) wird die dunkle Geschichte der Eugenik beleuchtet.
Anmeldung: Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e.V. bis 7.10.23 an anmeldung@eeb-sued.de, Stichwort: „Eugenik“ oder unter www.eeb-sued.de.
Kosten: freiwilliger Beitrag.
Autorin: Margit Büttner. Foto: Katrin Püschel.
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