Neu anfangen

Quasimodogeniti

Von Pfarrerin Vera Rudolph
Evangelischer Kirchengemeinde Koblenz-Lützel

Es ist geschafft: mein Sohn hat das Abitur bestanden. Nun wird gefeiert und dann – beginnt für ihn und seine Mitschülerinnen und Mitschüler ein neuer Lebensabschnitt. Ausbildung oder Soziales Jahr, Studium oder Ausland. Es ist geschafft: an den Sonntagen um die Osterzeit herum werden viele Jugendliche konfirmiert. Sie sind in den Konfi-Unterricht gegangen, haben gelernt, gespielt, gebastelt, diskutiert. Nun ist Konfirmation und dann – beginnt für sie ihr Glaubensleben als mündige Christinnen und Christen. Es ist geschafft: der Winter liegt hinter uns. Nun wandert der Mantel in den Schrank und wir - wir freuen uns an grünenden Gärten und Sonnenschein und blühen selbst innerlich auf. Neu anfangen. Das bedeutet, eine neue Chance haben, vorwärts gehen, die Zukunft begrüßen. Neu anfangen bedeutet auch: etwas hinter sich lassen; Abschied nehmen; sich von Menschen, Gewohnheiten, Routinen trennen; Ungewissheit aushalten. Neu anfangen – das kann man vergleichen mit dem ersten Schritt über die Schwelle von einem Raum in den anderen Raum. Gut, wenn jemand diesen Schritt mitgeht. Im Abi-Gottesdienst, bei der Konfirmation, in den Ostergottesdiensten hören und erleben wir, dass wir nicht allein sind mit unseren Neuanfängen. Menschen sind neben uns, die uns unterstützen. Gott ist da, der uns begleitet und unterstützt. Darum wünsche ich allen, die die Schule beenden, allen Konfirmierten und allen, die einen neuen Anfang wagen: „Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen, geh in seinem Frieden, was auch immer du tust. Geh unter der Gnade, hör auf Gottes Worte, bleib in seiner Nähe, ob du wachst oder ruhst.“ (aus: Geh unter der Gnade, Manfred Siebald)

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