Am Aschermittwoch ist alles vorbei?

Pfarrer Gerd Götz

Von Gerd Götz
Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Vallendar

Jupp Schmitz hat das gedichtet und gesungen. Ein Lied voller Melancholie, aber auch voller Freude über das Erlebte. Und was ist das besondere an Karneval?

Dass er einmal vorbei ist. So ist es mit Weihnachten, den Ferien, Geburtstagen, eigentlich allen besonderen Zeiten. Sie sind besonders, weil sie vorbei gehen. Würden Karneval oder Weihnachten ewig dauern, wären sie nichts Besonderes mehr. Aber die besonderen Zeiten sind auch anstrengend. Mancher Karnevalist ist auch froh, dass es mal zu Ende geht. Damit sich Stimme und Füße wieder erholen können. Und es ist ja nicht alles vorbei. Denn es kommt wiederrum eine besondere Zeit. Eine Zeit des Nachdenkens, der Besinnung. Und der Enthaltsamkeit. So wie man sich nicht das ganze Jahr verkleidet, ist die Fastenzeit eben auch eine, in der man etwas tut, was man nicht immer macht. Schauen, ausprobieren, ob es auch mit weniger geht. Spüren, was einem schwer fällt, aber auch Wege finden, damit umzugehen. Und sich dann auch vor Augen halten, wohin man geht. Ist der Rosenmontagszug der Höhepunkt der Karnevalssession, so ist es für die Fasten- oder Passionszeit das Osterfest. Mit seinen ganz verschiedenen Festtagen, wie Palmsonntag, Gründonnerstag und Karfreitag. Die aber alle in das Fest der Auferstehung am Ostersonntag münden. Mag jetzt der Vergleich zwischen Rosenmontag und dem Osterfest schwierig erscheinen, erinnern uns beide doch daran, dass es besondere Zeiten im Leben gibt. Die man gestalten kann und die zu Ende gehen. Und deshalb  besonders sind.  So ist auch unser Leben eine besondere Zeit. Lassen Sie uns das Leben gestalten. Weil auch das Leben zu Ende geht. Zumindest hier auf Erden.

Ich wünsche allen eine gute und gesegnete Fastenzeit.

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